31:24-Sieg gegen Dormagen, doch die Gerüchteküche brodelt

Der Rückrundenauftakt ist geglückt. Mit 31:24 gewann der SCM souverän gegen harmlose Gäste aus Dormagen. Vor 4728 Zuschauern in der Bördelandhalle führten die Gladiators bereits zur Halbzeit mit 18:11 und hatten in Alexandros Vasilakis (der mit zwei spanischen Top-Klubs in Verhandlungen steht) mit zehn Toren und Damien Kabengele mit 9/3 Buden ihre erfolgreichsten Torschützen. Bei Dormagen überzeugte Michiel Lochtenbergh mit 12/5 Treffern.
Der SCM zu Beginn der Rückrunde mit Verletzungsproblemen: Kapitän Fabian van Olphen, Steffen Stiebler und Spielmacher Stian Tönnesen sitzen zu Beginn nur auf der Bank, werden für den Hit am Dienstag gegen Spitzenreiter THW Kiel (ab 18:30 Uhr live im DSF) geschont. Für die Langzeitverletzten Dennis Krause, Christian Sprenger und Yves Grafenhorst sind die Youngster Frank Grohmann, Christoph Steinert und Steffen Coßbau im Kader des SCM.
Vor dem Anpfiff gibt es schon positive Nachrichten: Der dänische Energiekonzern „DONG“ bindet sich bis Juni 2010 als Bandenwerbepartner an den SCM (urbanite berichtete). urbanite erfuhr: Es sollen 150 000 Euro fließen.
Doch nun zum Sportlichen: Von Anfang an war klar, dass für die Magdeburger nichts anderes als ein Sieg in Frage kommt. Und dementsprechend treten die Schützlinge von Trainer Michael Biegler auch auf. Schon nach vier Minuten gelingt dem 21-jährigen Coßbau die 3:0-Führung, eine Minute später erhöht Andreas Rojewski sogar auf 4:0. Coßbau: „Es ist eine Ehre hier in der Bördelandhalle auflaufen zu dürfen. Jetzt freue ich mich auf das Highlight gegen Kiel.“

In der elften Minute kann Dormagens Florian Wisotzki zwar auf 4:5 verkürzen, doch Coßbau antwortet prompt mit dem Treffer zum 6:4. Der Auftakt zu einer 6:0-Serie des SCM. Das 11:4 durch Christoph Theuerkauf in der 17. Minute ist schon eine Vorentscheidung. Unter den Augen vom Magdeburger Handball-Denkmal Oleg Kuleschow geht der SCM mit einer beruhigenden 18:11-Führung in die Pause. Auffällig: Für die Gäste aus Nordrhein-Westfalen scheint das Spiel eher eine Spaß-Veranstaltung zu sein. Bei Dormagen sieht man die Spieler zeitweise mehr lachen als kämpfen…
In der zweiten Halbzeit verwaltet der SCM seinen Vorsprung. Es schleichen sich jedoch einige Unkonzentriertheiten ein, sodass SCM-Coach Michael Biegler beim 24:20 in der 49. Minute eine Auszeit nimmt. Der SCM danach wieder bissiger, Torwart Silvio Heinevetter macht sogar ein Tor! Aus 37 Metern erzielt „Heine“ seinen ersten Saisontreffer und revanchiert sich damit für das Gegentor vom Dormagener Wisotzki, der ihm Anfang der zweiten Halbzeit aus 30 Metern den Ball zum 14:19 in die Maschen jagte. Nicht nachvollziehbar auch heute: Der zweite Keeper, Jürgen Müller, darf nicht ins SCM-Tor (urbanite berichtete). Müller klagt: „Ich bin unzufrieden mit meinen Einsatzzeiten, will mehr spielen.“ Doch Trainer Biegler lässt ihn auch als das Spiel schon längst entschieden ist, auf der Bank. Müller darf nur zu einem Siebenmeter ins Tor, wird dabei von den Fans gefeiert. Vielleicht ein Denkanstoß für Biegler, sein Torwart-Talent nicht komplett links liegen zu lassen…


Fotos: Stefan Deutsch

Der Endstand von 31:24 war später eh nur noch eine Randnotiz. Denn in der Halle machte ein Gerücht die Runde, das allen SCM-Fans den Atem stocken lässt: Christian Sprenger könnte schon 2010 den Abflug machen. Sollte beim THW Kiel Rechtsaußen Vid Kavticnik zu den Rhein-Neckar Löwen wechseln, will Zebra-Trainer Alfred Gislason sofort seinen Ex-Spieler an die Ostsee locken. Doch urbanite erfuhr: Sprenger will nicht zum THW. Sein Berater Erik Göthel sagt: „Es gibt momentan keinen Kontakt nach Kiel.“ Denn: Den Nationalspieler zieht es in die Heimat. Die Füchse Berlin locken den gebürtigen Ludwigsfelder Sprenger in die Hauptstadt. Die Sache ist ganz heiß. Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning vielsagend: „Sprenger ist ein interessanter Spieler.“
Macht nach Torwart Silvio Heinevetter der zweite Top-Star beim SCM den Abflug nach Berlin?

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www.scm-gladiators.de

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