30:28-Zittersieg gegen Großwallstadt

Am Ende wurde es noch mal knapp. Teilweise führte der SC Magdeburg gegen den TV Großwallstadt bereits mit sechs Toren, 30 Sekunden vor Schluss war der TVG jedoch wieder auf ein Tor dran. Doch Yves Grafenhorst machte den 30:28 (18:13)-Sieg für den SCM klar. Ein wichtiger Sieg, ging es in diesem brisanten Duell doch gegen Ex-Coach Michael Biegler. Dessen Mannschaft enttäuschte jedoch auf der ganzen Linie. Genauso enttäuschend war einmal mehr die spärliche Kulisse in der Bördelandhalle. Nur 4020 Zuschauer sahen ein über weite Strecken einen dominierenden SCM, der in Robert Weber (6/1), sowie Bennet Wiegert und Yves Grafenhorst 8je 5) seine besten Torschützen hatte. Bei Großwallstadt warfen Csaba Szücs (8) und Andreas Kunz (7/2) die meisten Treffer.
Schon vor dem Spiel gab es freudige Nachrichten von Spielmacher Stian Tönnesen, dessen Frau Kim am frühen Donnerstag-Morgen um 1.30 Uhr in der Landesfrauenklinik Tochter Carla (3500g, 53cm) entband. Stians zweites Kind nach Sohn Colin.
Zum Sportlichen: Das Spiel startet ausgeglichen, bis zum 5:5 (11.) kann sich kein Team absetzen. Dann startet der SCM jedoch eine 4:1-Serie, führt nach 16 Minuten mit 9:6. Vor allem weil Papa Tönnesen mit drei Toren gut Regie führt. Höchste Zeit also für Michael Biegler, mit einer Wutrede seinen TVG wach zu rütteln. Das klappt zunächst, beim 8:9 (18.) ist Großwallstadt wieder dran. Doch dann brechen die Mainfranken so richtig ein. Der SCM vorn sicher (kein technischer Fehler in den ersten 30 Minuten!), hinten geben die sieben Paraden von Jürgen Müller ein Plus gegenüber dem Torwart-Paar Andersson/Rominger (zusammen vier gehaltene Bälle). So können die Gladiators von 13:10 (23.) über 15:11 (25.) bis auf 18:12 (28.) davon ziehen. Zur Pause steht es 18:13 für den SCM. Der TVG, der noch um den Europacup kämpft, bietet eine der schlechtesten Leistungen in dieser Saison. Die Magdeburger hingegen überraschen – vor allem deshalb, weil Torwart Gerrie Eijlers und Andreas Rojewski fehlen. Gerrie macht derzeit nach seinem Bänderriss und Syndesmosebandeinriss im Sprunggelenk erste Stabilisationsübungen, braucht nach eigenen Angaben mindestens „noch zwei Wochen.“ Bei Rojewski sieht es ebenfalls nicht gut aus. Nach seinem Einsatz bei der B-Nationalmannschaft Mitte April ist sein Knie wieder instabil. Positiv: Der angeschlagene Bartosz Jurecki beißt sich trotz starker Schulterschmerzen durch. Problematisch jedoch: „Keiner weiß, wo der Schmerz herkommt“, sagt Bartek.


Foto: Mathias Sichting

Nach der Pause kämpft sich der TVG auf 17:19 (37.) zurück. Doch der SCM geht nicht unter. Im Gegenteil. Die Mannschaft von Sven Liesegang fängt sich wieder etwas, kann den Vorsprung halten und beim 27:21 (52.) vorentscheidend ausbauen. Großwallstadt einfach nur schlecht, außer Szücs kann sich keiner wirklich in Szene setzen. Obwohl der TVG 30 Sekunden vor Schluss noch mal auf 28:29 rankommt, reicht es nicht mehr für die Großwallstädter. Yves Grafenhorst macht mit dem 30:28 den Sack zu. Der verletzte Torwart Eijlers sagte nach dem Spiel: „Hinten haben wir gut gestanden, Jürgen hat sich in der zweiten Hälfte im Tor gesteigert. Am Ende haben wir im Angriff oft zu hektisch agiert. Gelingt Yves nicht der Treffer kurz vor Schluss, kann es noch mal richtig eng werden.“ TVG-Trainer Biegler war nach der Niederlage an alter Wirkungsstätte verständlich angefressen: „Der SCM hat bedingungslos gefightet, wir haben schlicht zu viele Bälle weggeworfen.“ Jürgen Müller, mit 16 Paraden zu großen Teilen am Erfolg beteiligt, war glücklich über den Sieg: „Das war für mich und das Team ein besonderes Spiel gegen unseren Ex-Trainer. Wir waren schlussendlich vielleicht etwas heißer als der TVG.“ Müller soll übrigens Ende der Woche einen Zwei-Jahres-Vertrag beim schwedischen Erstligisten Ystad unterschreiben.

Weiterführende Links

www.scm-gladiators.de

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