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SCM verliert 30:32 in Großwallstadt

Schade, SC Magdeburg! Die Bundesliga-Handballer verloren am Freitag-Abend beim Tabellenachten TV Großwallstadt mit 30:32 (13:17). Vor allem in der ersten Hälfte ließ der SCM Einsatz und Kampf vermissen und rannte so das ganze Spiel einem Rückstand hinterher. Bester Torschütze vor 3800 Zuschauern war auf SCM-Seite Robert Weber mit 11/2 Toren und beim TVG Jens Tiedkte mit acht Treffern.
Vor dem Spiel gibt’s die erste kleine Überraschung: Beim Blick auf den Spielberichtsbogen fehlt Youngster und Abwehr-Kante Dennis Krause. Offiziell wegen Trainingsrückstand aufgrund seiner Ausbildung. Man weiß jedoch auch, dass Trainer Michael Biegler in letzter Zeit unzufrieden mit Krauses Auftritten war. Apropos Biegler: Der stand beim Spiel unter besonderer Beobachtung, wechselt der Coach doch zum 1. Januar nach Großwallstadt.
Zu Beginn des Spiels führt Bennet Wiegert anstelle von Stian Tönnesen Regie im mittleren Rückraum, „weil Michael Biegler nicht soviel wechseln möchte und so schnelle Gegentore verhindern will“, wie Ex-SCM-Sportdirektor Stefan Kretzschamr weiß. Mit Wiegert läuft es zunächst rund im SCM-Angriff, nach neun Minuten steht es 5:5. In der elften Minute erzielt Robert Weber die erste Führung (6:5). Danach hält Gerrie Eijlers im SCM-Tor zweimal stark, doch Yves Grafenhorst und Fabian van Olphen versäumen es auf zwei Tore zu erhöhen. Weil Christoph Theuerkauf auch noch einen Siebenmeter verwirft, ist es Großwallstadt, das nun mit zwei Treffern in Führung geht (8:6,16.). Auszeit Michael Biegler! Doch es wird nicht besser. Wieder verwirft Theurkauf einen Siebenmeter, die Abwehr löchrig, Eijlers bekommt kaum noch eine Hand an den Ball. Die Quittung: 8:12 nach 22 Minuten. Das Torwart-Duell geht in der ersten Hälfte klar an den TVG, bei dem Mattias Andersson (elf Paraden) mehr Bälle hält als Eijlers (sechs) und Jürgen Müller (zwei) zusammen. Bis zur Halbzeit ändert sich nicht mehr viel, die Gladiators gehen mit einem 13:17-Rückstand in die Kabine. Auch in dieser Höhe verdient, denn mit zehn Fehlwürfen und fünf technischen Fehlern kann man nix reißen. Dazu kommt: Andreas Rojewski steckt seit dem Hamburg-Spiel in einem Leistungsloch, aus dem er auch gegen den TVG nicht herausfindet. Ein Tor bei drei Versuchen in den ersten 30 Minuten bestätigen das.


Foto: Mathias Sichting

Die zweite Hälfte beginnt wie die erste aufgehört hat: Mit fehlender Aggressivität in der Magdeburger Deckung. Großwallstadt kann im Angriff machen was es will. Deshalb kommt der SCM auch nicht näher an den TVG heran. Dazu kommt die erneut eklatante Siebenmeter-Schwäche der Gladiators. Theuerkauf und Weber je zweimal, sowie Steffen Coßbau scheitern von der Strafwurf-Linie an TVG-Torwart Andersson. In der 42. Minute führt Großwallstadt 24:19 – Auszeit Michael Biegler. In dieser versucht er seine Mannschaft für die letzten 18 Minuten noch mal wachzurütteln. Und das gelingt ihm: In der 50. Minute verkürzt Weber per Strafwurf auf 24:26. Auffallend: Zum wiederholten Male bekommt Torwart Jürgen Müller den Zorn von Trainer Biegler ab. Unverständlich, warum der Coach immer wieder Müller zum Sündenbock macht. Dringend benötigtes Selbstvertrauen kann das Talent so garantiert nicht tanken. In de 56. Minute verkürzt Grafenhorst auf 27:28. Der SCM auf einmal dran am Auswärtspunkt. Doch am Ende zeigen Rojewski und Co. Nerven, in der 59. Minute führt der TVG wieder mit drei Toren. Am Ende besiegen die Mainfranken den SCM verdient mit 32:30.
Der trotz der Niederlage überragende Robert Weber sagte nach Schlusspfiff: „Der Frust sitzt natürlich tief. In der ersten Hälfte waren wir nicht aggressiv genug in der Deckung und mussten so die ganze Zeit einem Rückstand hinterher laufen. So ist es schwer, hier Punkte mitzunehmen.“ Auch Stefan Kretzschmar erkannte: „Der Sieg für Großwallstadt ist verdient. Sie treten zu Hause sehr souverän auf.“
Der SCM bleibt auf Rang elf und bestreitet sein nächstes Spiel am 4.12. gegen MT Melsungen und Ex-Star Alexandros Vasilakis.

Weiterführende Links

www.scm-gladiators.de

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