Knappe 25:27-Niederlage gegen den HSV

Großer Kampf des SC Magdeburg! Die Gladiators fighteten tapfer gegen den Champions-League-Teilnehmer HSV Hamburg, dennoch reichte es am Ende nicht und verloren nur 25:27. Vor allem in der zweiten Halbzeit wusste der SCM zu überzeugen, bog einen 10:16- Halbzeitrückstand fast noch um und zeigte sich erholt vom 20:30 Europacup-Debakel gegen Gummersbach. Beste Torschützen beim SCM waren Alexandros Vasilakis mit acht Treffern und Andreas Rojewski mit 5/4 Toren. Der HSV hatte in Krzysztof Lijewski (7) und Pascal Hens (5) seine besten Werfer.
Vor dem Spiel gab es leider schon zwei Hiobsbotschaften. Abwehr-Oldie Steffen Stiebler musste aufgrund einer Zerrung im hinteren rechten Oberschenkel passen. Er fällt wohl 10-14 Tage aus. Und auch Linksaußen Yves Grafenhorst fiel aus. Der Nationalspieler knickte im Abschlusstraining am Dienstag mit dem rechten Sprunggelenk um – Bänderverletzung! Das Aus für Hamburg! Für ihn rückt im Spiel wieder Youngster Steffen Coßbau in die Startaufstellung. Der 19-jährige zeigte urbanite vor dem Anpfiff seinen persönlichen Glücksbringer: Ein Tattoo auf dem rechten Oberarm. Die Worte Wille und Stärke sollen ihm Glück bringen. Glück braucht auch Nationalrechtsaußen Christian Sprenger. Sprengi will so schnell wie möglich wieder angreifen, sagt: „Zurzeit bin ich schon wieder im Lauftraining.“ In zwei bis drei Wochen soll Sprenger wieder dabei sein, das große Ziel ist der Lemgo-Hit am 14. März.
Die Fronten sind vorm Anpfiff eigentlich klar verteilt: Der Tabellenvierte SCM ist nach der 20:30-Schlappe im EHF-Cup gegen Gummersbach am Wochenende stark angeschlagen, der Zweite HSV reist mit neun Bundesliga-Siegen in Folge nach Magdeburg.

Das Spiel gegen den HSV startet vor 6019 Zuschauern ausgeglichen. Nach drei Minuten führen die Hamburger 2:0, Coßbau kann eine Minute später zum 2:2 einwerfen. In der elften Minute legt Matthias Flohr zum 5:3 für den HSV vor, SCM-Coach Michael Biegler muss seine Auszeit nehmen. Die bringt jedoch im ersten Moment nichts, HSV-Kreisläufer Bertrand Gille erhöht in der 14. Minute auf 6:3 für Hamburg. Einzig Griechen-Bomber Alex Vasilakis kann in den ersten zwanzig Minuten überzeugen, er fackelt den Ball mit seinem fünften Tor zum 6:7-Anschluss ins Netz (18.). In der 20. Minute kann der SCM wieder ausgleichen. Nein, nicht Vasilakis, sondern Andreas Rojewski besorgt per Siebenmeter das 7:7. Eine Minute später legt SCM-Kapitän Fabian van Olphen die 8:7-Führung nach – die Bördelandhalle bebt! Auszeit HSV! Trainer Martin Schwalb pfeift seine Mannen richtig zusammen. Das zeigt Wirkung: Vom 9:8 für den SCM (23.) zieht der HSV durch einen Treffer von Pascal Hens auf 13:9 weg (26.). Zur Halbzeit führt der HSV mit sechs Toren durch ein Tor von Torhüter Johannes Bitter! Der Ex-SCM-Torwart wirft den Ball in letzter Sekunde über den heraus gelaufenen SCM-Keeper Silvio Heinevetter ins Tor. Die Höchststrafe für Heine und den SCM!
Kapitän van Olphen: „Wir machen zu viele einfache Fehler und bekommen so den einen oder anderen Gegenstoß des HSV um die Ohren geworfen.“
Das Duell der Nationaltorhüter in der ersten Halbzeit geht unentschieden aus. Jogi Bitter hält zehn Bälle, Heinevetter acht Würfe. Negativ beim SCM: Die hohe Fehlerquote und ein erneut enttäuschender Spielmacher Stian Tönnesen, der das Spiel des SCM gegen eine offensiv-aggressive HSV-Deckung nie in den Griff bekommt. Positiv hingegen Rückraum-Kanonier Alex Vasilakis, der sechs der zehn SCM-Tore macht. Eindrucksvoll, wie er sich trotz Vertragsquerelen reinhängt!

Die zweite Hälfte geht so weiter wie die erste aufgehört hat – mit einem Treffer für den HSV. Nationalspieler Hens erhöht auf 17:10. Doch der SCM gibt nicht so einfach auf. Eine Unterzahl überstehen die Gladiators unbeschadet und im Anschluss macht Steffen Coßbau das 13:17. Wieder Hoffnung bei den SCM-Fans! In der 43. Minute kann der polnische Kreisläufer Bartosz Jurecki auf drei Tore verkürzen – nur noch 17:19! Was keiner wusste: Bartek ist ein echter Eisenmann! Der Pole spielt schon seit vier Wochen mit gebrochenem großen Zeh im rechten Fuß. Nur mit Spritzen kann er spielen. Ein echter Kämpfer!


Fotos: Mathias Sichting

Als van Olphen in der 47. Minute auf zum 19:20-Anschluss trifft, steht die Halle endgültig Kopf. Der HSV ist nicht mehr wieder zu erkennen, anscheinend waren sich die Hamburger zur Halbzeit schon zu sicher. Von nun ist es ein enger Schlagabtausch. Der SCM schafft nicht den Ausgleich, Hamburg kann sich nicht mehr absetzten. Bis zur 56. Minute: Da erzielt nämlich Stefan Schröder mit dem 25:22 die Drei-Tore-Führung für den HSV. Michael Biegler muss seine Auszeit nehmen. Dieses As sticht: Damien Kabengele und Coßbau verkürzen auf 24:25 – Auszeit HSV! Was für ein Herzschlag-Finale. Hens stellt wieder die Zwei-Tore-Führung her, Guillaume Gille erhöht auf 27:24 für den HSV – das war´s! Das letzte Tor von Jurecki ist nur noch Ergebniskosmetik.

Das Duell der Torhüter geht am Ende an den Hamburger Jogi Bitter, der 21 Bälle pariert. Silvio Heinevetter zeigte aber mit 17 gehaltenen Würfen ebenfalls eine gute Partie.
Käpt´n van Olphen: „Wir haben uns in der zweiten Hälfte nochmal rangekämpft, aber die sechs Tore waren dann doch zu viel.“ Eisenmann Jurecki haderte: „Schade, dass wir für den Kampf nicht belohnt wurden.“ SCM-Sportdirektor Stefan Kretzschmar erklärte nach Schlusspfiff: „Jeder hat sich den Arsch aufgerissen. Wir haben gegen die beiden besten deutschen Mannschaften Kiel und Hamburg gut mitgehalten.“ Aber leider nicht gepunktet…
Das nächste Spiel der Gladiators findet am 3 März in Berlin statt. Der heiß ersehnte Knaller Füchse Berlin gegen SCM wird ab 20 Uhr live vom DSF aus der Berliner O2-World übertragen.

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www.scm-gladiators.de

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