Drei Niederlagen in den vorangegangenen vier Spielen

Träume adé, hallo Tristesse. Der SC Magdeburg, vor einigen Wochen noch eine der Überraschungen der Handball-Bundesliga, ist in der Realität angekommen. Am Sonntagabend verloren die Magdeburger 25:28 (10:15) vor 3960 Zuschauern bei der HSG Wetzlar. Es war die dritte Niederlage in den vorangegangenen vier Spielen, am kommenden Mittwoch nahen die nächsten beiden Minuspunkte, es geht zum THW Kiel.
Doch was ist los mit dem SCM? Warum können die Grün-Roten nicht mehr an die Leistungen der ersten Spiele, als sie sensationell zur Tabellenspitze zählten, anknüpfen.
Überzeugte der SCM zu Beginn mit Einsatz bis an die Grenzen, so erlebt man die Schützlinge von Frank Carstens derzeit oft blockiert und gehemmt. Man könnte denken, dass sie nicht mehr alles aus sich herausholen, dass sie ihre Gegner (siehe auch im Heimspiel Balingen) vielleicht gar unterschätzen Das sollte schnellstmöglich vom Coach hinterfragt werden. Der Trainer wird auch darin gefordert sein, die Variabilität der Mannschaft zu erhöhen. Sein Pech ist: Er muss mit dem zur Verfügung stehenden Spielermaterial arbeiten. Doch gute Trainer können das, Carstens muss das erst noch beweisen. Zu Saisonbeginn spielte der Überraschungseffekt eine Rolle, ein seinerzeit starker Jure Natek verblasst immer mehr, in Wetzlar gelangen ihm nur drei Tore, zu wenig für einen Rückraumrechten. Die Mittelachse Stian Tönnesen-Bartosz Jurecki ist nicht erst seit Wetzlar ligaweit bekannt. Doch immer seltener schaffen es die beiden zu kombinieren. Auch immer seltener schafft es Fabian van Olphen für Torgefahr zu sorgen. Dabei ist er der einzige, der auch aus größerer Entfernung für Tore gut ist. Frische Leute wie Damir Doborac sorgen für Belebung (siehe seine vier Tore in Wetzlar). Das kann nur heißen: Der Kader des SCM braucht dringend weitere neue Kräfte, die die Variabilität erhöhen. Ein neuer Torwart in Björgvin Gustavsson in allen Ehren. Der SCM hat andere Problemfelder, das bewies nicht zuletzt die gute Leistung Dario Quenstedts in Wetzlar.


Foto: Mathias Sichting

Passiert ist noch nichts Schlimmes beim SCM. Man ist wieder da, wo man auch vorige Saison stand: im Mittelmaß. Das ist schade, denn zu Saisonbeginn wurden durch starke Auftritte am Leistungsmaximum Erwartungen geschürt, die so nicht über einen längeren Zeitraum machbar sein würden. Das hat auch Carstens immer wieder betont. Man kann von einer Krise reden, aber man sollte auch das Saisonziel des derzeitig Tabellenachten nicht aus den Augen verlieren: es ist Platz neun.

Weiterführende Links

www.scm-handball.de

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