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SCM verliert gegen Balingen und macht sich seine gute Ausgangsposition kaputt

Es darf einfach nicht wahr sein. Da schafft sich der SC Magdeburg in der bisherigen Saison eine überaus gute Ausgangsposition um vielleicht doch in den Kampf um die Europacupplätze eingreifen zu können, und dann macht sich das Team von Trainer Frank Carstens nicht alles, aber vieles, kaputt. 23:25 (13:11) verlor der SCM gegen Balingen-Weilstetten, die traurigen Gesichter nach dem Spiel waren verständlich. Jeder hatte nach dem super Start mit sechs Siegen aus acht Spielen mit einem weiteren Erfolg gerechnet. Statt ganz oben dabei zu sein, bleibt der SCM mit 12:6 Punkten auf Rang sieben hängen.

„Wir haben heute nicht so kombiniert wie in den ersten Spielen“, haderte Carstens. „Auch die Chancenverwertung in der hektischen Schlussphase war sehr schlecht.“ 24 Fehlwürfe und elf technische Fehler produzierte der SCM vor 4576 Zuschauern in der Bördelandhalle, die ihre Mannschaft nicht wiedererkannten. Fahrig im Angriffsspiel, kam der SCM nie mit der offensiven Deckung der Gäste zurecht. In der 46. Minute sahen die Fans ihren SCM beim 21:17 auf einem guten Weg, doch dann kam ein Einbruch, den es in den kommenden Tagen zu analysieren gilt: Zehn Minuten in Folge war der SCM torlos, brachte Balingen zurück ins Spiel. Fünf Minuten vor Schluss gingen die Gäste in Führung und hatten von nun an den psychologischen Vorteil auf ihrer Seite. „Ganz bitter“ fand auch Kreisläufer Kjell Landsberg die Niederlage. Seinen 30. Geburtstag hatte er sich ganz anders vorgestellt, nun musste er mit diesem Stimmungskiller auf seiner Feier klarkommen. „Weil wir es am Schluss nicht mehr geschafft haben, den Ball ins Tor zu werfen“, sagte er ohne Umschweife.

Für den SCM geht es am 7. November um Wiedergutmachung, dann gastieren die Grün-Roten bei FrischAuf Göppingen. Dort ist dann auch wieder Stian Tönnesen gefordert, der Spielmacher, der wie seine Kollegen gegen Balingen unter seinen Möglichkeiten blieb. Trotzdem gab es vom Klub und Tönnesen vor Kurzem gute Nachrichten, der Norweger verlängerte am Dienstag seinen auslaufenden Vertrag bis zum 30.6.2012. „Es war eine ganz schnelle Entscheidung“, betont Tönnesen. „Meine Familie fühlt sich hier wohl, das ist das Wichtigste.“ In Deutschland hatte er keine andere sportliche Perspektive, der Regisseur ist ja auch immerhin mit seinen 36 Jahren schon im Spätherbst seiner Karriere, einzig IFK Ystad in Schweden wäre noch eine Option gewesen.


Fotos: Mathias Sichting


Doch Frank Carstens wollte Tönnesen unbedingt halten. Der Trainer ist überzeugt: „Stian hat bisher herausragend unseren Angriff geführt. Er ist mit hauptverantwortlich für unseren Aufschwung.“ Deshalb ist sich der Coach auch sicher: „Von meiner Seite ist es absolut gut vorstellbar, Stian nach seiner Karriere als Trainer in den Verein einzubinden.“ Tönnesen weiß zwar selbst noch nicht, wie es nach dem Ende seines Vertrages weitergeht, doch „vor allem wegen seines Spielverständnisses wäre das eine gute Sache“, so Carstens weiter. Erst einmal stehen jedoch kurzfristigere Ziele an, Tönnesen sollte schnellstmöglich den SCM-Angriff wieder zu gewohnter Stärke zurückführen. Am Besten schon in Göppingen.

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