27:22-Erfolg gegen unterirdische Wetzlarer
Schon vor dem Spiel gab´s wieder Diskussionen um die Linkshänder-Position von Griechen-Bomber Alex Vasilakis. Da sein Abgang so gut wie fest steht, braucht der SCM Ersatz. Sportdirektor Stefan Kretzschmar sagt: „Es kann sein, dass wir erst im April Klarheit über diese Position haben. urbanite weiß auch, warum. Denn Kretzsche und Trainer Michael Biegler haben sich auf den Essener Evars Klesniks eingeschossen. Doch der Lette fällt noch monatelang nach einer Operation an seiner linken Wurfhandschulter aus. Deshalb müssen die SCM-Verantwortlichen dort abwarten.
Das Spiel musste der SCM zwar ohne Routinier Steffen Stiebler (Knie-Op) bestreiten, doch dessen Ausfall wog gegen die HSG Wetzlar nicht schwer. Schon von Beginn an ziehen die Gladiators weg, führen nach 15 Minuten durch einen Treffer von Damien Kabengele 7:1. Die Wetzlarer sind im Angriff völlig harmlos, spielen wie ein Absteiger. Da wird die unter der Woche trainierte Abwehr kaum gefordert. Bezeichnend für die Wetzlarer Ungefährlichkeit: Torwart Silvio Heinevetter kann einen Wurf von Volker Michel fangen! Den Pass von Heine verwandelt Yves Grafenhorst daraufhin zur ersten Acht-Tore-Führung für den SCM (13:5, 26. Minute). Da haben die Fans in der Halle das Gefühl, dass Wetzlar die Punkte schon vorm Anpfiff abgeschenkt hat. Zur Halbzeit führen die Magdeburger locker-leicht mit 14:8.
In die zweite Halbzeit startet der SCM mit einem 5:0-Lauf, Grafenhorst macht mit seinem dritten Tor in Folge das 19:8 (35.) klar. Danach verflacht das Speil der Gladiators jedoch mehr und mehr, die Truppe von Trainer Biegler passt sich Wetzlars Niveau an. So werden nun auch auf Magdeburger Seite Chancen en masse vergeben. In der 58. Minute ist der Vorsprung schließlich bis auf magere fünf Törchen zusammen geschrumpft (25:20). Sogar einzelne Pfiffe sind in der Bördelandhalle zu hören. Da war schon eher die Bekanntgabe der Zuschauerzahl der Höhepunkt der zweiten Halbzeit. Aufgrund vieler leerer Sitze wunderten sich viele Fans, warum sage und schreibe 6914 Zuschauer angegeben wurden…
Am Ende gewinnt der SCM, ohne wirklich gefordert zu werden, mit 27:22. „Schade, dass der Sieg wegen einiger blöder Gegentore am Ende so knapp ausfällt“, ärgerte sich SCM- Kapitän Fabian van Olphen nach Spielschluss. Kreisläufer Bartek Jurecki fand: „Zu Beginn waren wir kompakt in der Abwehr und haben viele einfache Kontertore gemacht. Doch ab der 35. Minute hatten wir wohl schon Weihnachten im Kopf…“
Interessant: Alex Vasilakis durfte gar nicht ran, der Grieche schmorte 60 Minuten auf der Bank. Vielleicht wäre das Ergebnis mit ihm höher ausgefallen, doch Trainer Biegler setzte lieber auf Youngster Frank Grohmann, als auf den international erfahrenen Vasilakis.
Auch um Christian Sprenger gibt es weiter Spekulationen. Wie urbanite schon berichtete, sind der THW Kiel und die Füchse Berlin am Nationalrechtsaußen interessiert. Am Rande des Wetzlar-Spiels sagte sein Berater Erik Göthel dazu: „Ich gebe keine Wasserstandsmeldungen mehr ab. Das hat bei Heinevetter schon zu viel Unruhe geführt.“
Bis zur Winterpause haben die Gladiators noch zwei Auswärtsspiele. Am 20.12. gastiert der SCM in Mannheim bei den Rhein-Neckar Löwen und eine Woche beim insolventen Bundesliga-Schlusslicht TuSEM Essen.