So schützt du dein Kind vor Cybermobbing – 3 Top-Tipps

Cybermobbing hat in Zeiten von Corona zugenommen und macht auch vor den Kleinsten nicht Halt. Wir haben praktischen Tipps für Eltern.

Lern-Frust im Homeschooling, abgesagte Geburtstagsfeiern und Quarantäne-Langeweile – gerade Kinder haben es während der Pandemie nicht leicht. Da im Rahmen von Social Distancing viele Treffen mit Freunden ins Wasser gefallen sind, hat sich der Austausch der Kinder noch stärker in die virtuelle Welt verschoben. So zeigt die JIM-Studie, dass Kinder 2020 durchschnittlich eine Stunde am Tag mehr im Netz verbrachten als noch im Vorjahr. 

Das Internet bietet viele Möglichkeiten, birgt aber auch Gefahren. Denn: Cybermobbing hat in Zeiten von Corona zugenommen. Inzwischen sind laut einer Umfrage der Techniker Krankenkasse 2 Millionen Kinder direkt von Cybermobbing betroffen. 

Stephan Bayer, Experte für digitale Bildung und Gründer der Online-Lernplattform Sofatutor, kennt die Gefahren des Internets aus täglichen Gesprächen mit Lehrkräften, Eltern und Schulklassen sehr gut. Er hat deshalb drei Tipps parat, wie du dein Kind vor Cybermobbing schützen kannst. 

Tipp 1: Selbstvertrauen stärken

Es gibt keine Zauberformel, um Cybermobbing zu verhindern. Aber du kannst deinem Kind einen guten Umgang mit den unbegründeten Angriffen beibringen. Das gelingt dir, indem du sein Selbstvertrauen stärkst. Dein Kind hat ein Hobby? Dann ermutige es, das Hobby vor der Familie oder Freunden zu präsentieren. Das kann zum Beispiel ein selbstgemaltes Bild oder eine Tanz-Choreografie sein. Vielleicht gibt es auch ein Themengebiet, für das sich dein Kind besonders interessiert und in einer größeren Gruppe mit seinem Fachwissen glänzen kann. Die in diesem Zusammenhang erhaltene Anerkennung stärkt das Selbstvertrauen deines Kindes. 

Tipp 2: Gefahren im Internet erkennen

Setze dich mit den Inhalten und Funktionsweisen der sozialen Medien auseinander. Von Vorteil ist auch, wenn du dich innerhalb der Familie regelmäßig über Medienerfahrungen mit deinem Kind austauschst. Mache deinem Kind dann klar, wie wichtig es ist, seine Social-Media-Accounts durch sichere Passwörter zu schützen. Erkläre außerdem, dass es in den sozialen Medien nur Kontakt zu seinen Freunden pflegen sollte und dass Nachrichten von fremden Personen stets ignoriert werden müssen. Habe auch immer ein Auge darauf, dass dein Kind nicht zu persönliche Informationen im Netz preisgibt. Je mehr es sich im Internet mitteilt, umso größer ist die Angriffsfläche. 

Tipp 3: Freiheit statt Verbot

Obwohl die Ängste vieler Eltern berechtigt sind, ist es dennoch wichtig, Kindern ein gewisses Maß an Freiheit einzuräumen. Wenn du dein Kind angemessen auf mögliche Internet-Gefahren aufgeklärt hast, solltest du darauf vertrauen, dass es in der Lage ist, sich selbst zu schützen. Unnötige Verbote belasten das Eltern-Kind-Verhältnis. Aus Angst vor Medienverboten könnte dein Kind internetbezogene Probleme, wie zum Beispiel Cybermobbing oder belästigende Nachrichten eines Fremden, für sich behalten, was meistens zu Überforderung führt. 

Mit dem Smartphone hat jedes Kind heute eine Kamera griffbereit und kann Videos innerhalb von Sekunden verbreiten. Eltern sollten Kindern unbedingt Regeln zur Nutzung an die Hand geben

Dein Kind ist bereits Opfer von Cybermobbing? 

Dann solltest du es ermutigen, sich zu öffnen. Das erreichst du, indem du deinem Kind erklärst, dass es jederzeit mit Problemen zu dir kommen kann. Schuldzuweisungen oder übereilte Reaktionen wie das Handy-Verbot sind unangebracht. Wichtig ist auch, beleidigende Inhalte bei Seitenbetreibern zu melden. Wenn das Cybermobbing in einem schulischen Kontext passiert, ist es ratsam, mit den Klassenlehrkräften oder Vertrauenslehrkräften in Kontakt zu treten. Aber: Nur mit Beteiligung deines Kindes. Sonst riskierst du, dass es sich übergangen fühlt und Angst hat, die Kontrolle zu verlieren. Hilfe findet ihr auch bei Mobbingberatungsstellen.

In besonders schlimmen Fällen lohnt sich auch der Gang zur Polizei. Wichtig: Nur dokumentierte Cyber-Attacken können strafrechtlich verfolgt werden. Deshalb solltest du Screenshots der beleidigenden Inhalte anfertigen. 

Infos für Eltern, Schüler und Lehrkräfte gibt auf: www.sofatutor.com

Ein Kommentar

  1. Wirklich gut von Ihnen, dies hervorzuheben, besonders in Bezug auf Jungen. Jungen sind hier versteckte Opfer, denn aus irgendeinem Grund hat die globale Forschungsgemeinschaft beschlossen, Gaming-Plattformen (die größte soziale Medienplattform für Jungen) aus der Domäne des Online-Mobbings auszuschließen. Ich habe keine Ahnung, weil sich die Verfolgung der Quellen als schwierig erwiesen hat, aber diese Einschränkung ist hier auch in der staatlichen Forschung vorhanden. Wenn die gleiche Definition für Mobbing verwendet wird, die seit den 1980er Jahren in jedem anderen Fall verwendet wird, erleben 60% der Jungen Cybermobbing.

    Das einzige, mit dem ich in Ihrem Artikel nicht einverstanden bin, ist der Teil des Nicht -Gesprächs mit Fremden, denn das Treffen mit neuen Menschen und das Erlernen der Welt wird es notwendigerweise einbeziehen. Es ist besser, Kommunikationsfähigkeiten und Selbstbeschäftigung zu vermitteln und das verdächtige (meldepflichtige) Verhalten aussieht. „Lehst sie gut und vertraue ihnen, dass sie zu dir kommen, wenn Probleme auftreten“, ist das Motto, das ich denke, denke ich, auch nicht in dieser Hinsicht.

    (Entschuldigung für jegliche Sprachfehler, musste es in Deutsch übersetzen)

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