Die Drachenjäger melden sich mit „Tales of Transit“ zurück
„Das Songwriting ist viel breiter und kompakter geworden, hat mehr Struktur bekommen. Es war unser Reifungsprozess, dass wir poppiger geworden sind“, umschreibt Kellermann die neuen Songs. „Knarzen und Luft haben“ soll die Musik, die ganz analog mit Piano statt Synthesizer, alten Neumann-Mikophonen und auf Band von „Mischkah“ Wilke im alten Berliner Rundfunkhaus der DDR aufgenommen wurde; nichts ist geschönt. Eine eine große, „fette“ Produktion mit mehreren Musikern wurde dafür kurzfristig abgesagt. „Es rauscht ein wenig auf der Platte, aber das gehört dazu“, zieht der Sänger zufrieden sein Fazit.
Inhaltlich geht es dabei immer wieder um das „Gefühl des ab-und-zu-mal-Ausbrechens, des Verlorengehens“. Ein eigener Platz in einer ermüdenden Informationsgesellschaft wird gesucht, während das eigene „Umfeld sich in X Richtungen verstreut“ hat und man selbst nun zwei unterschiedliche Enden der Republik bewohnt. An die Stelle der Heimat, wo alles noch nah und greifbar war, rückt die verworrene, hektische Ferne. Schnell macht sich ein dezentrales, „Out-of-Magdeburg-Gefühl“breit, dass die Band in den neuen Liedern verarbeitet. Mal handelt ein Stück von der Ex-Freundin, mal von einem Flugzeugkapitän, der im Spaß seinen Passagieren vorgibt, die Richtung geändert zu haben, und so unter des Menschenn Wolf weckt; am Ende bleibt die Maschine auf Kurs.
Es sind hervorragende Lieder von einer Band, die von sich behauptet, sich „abgesichert“, den kritischen Punkt überwunden und eine dauerhafte Form der Koexistenz gefunden zu haben. Statt ob der räumlichen Distanz auseinzufallen, präsentieren sie sich geschlossener und entspannter denn je. Nachdem „Replacing Space“ auch von der nationalen Musikpresse wohlwollend aufgenommen worden war, möchte man nun den nächsten Schritt gehen.

Foto: Band
Dass sich dieser lohnen wird, konnten Chase the Dragon Anfang Februar bereits erleben im Berliner Lido, einem alten Kino, das die Band selbst früher häufig von Magdeburg aus angesteuert hatte, um Bands wie The Whitest Boy Alive zu sehen. Das Schaufenster ihrer eigenen Jugend war es, wo sie für den Namensgeber ihrer Band, Ex-Suede-Sänger 90ies-Ikone Brett Anderson (Kellermann: „Eine Diva von einem anderen Stern.“), die Vorband gaben. Und zwar überzeugend, denn das Publikum wollte eine Zugabe, wollte mehr.
Und die soll es nun in ausführlicher Form bekommen, auf den „Ritterschlag“ folgen zwei Konzerte am Samstag, den 25. September, im Magdeburger OLi und am Vortag im Berliner NBI, bei denen „Tales of Transit“ – gemeinsam mit den Schweden und alten Freunden von Loud as Light – erstmals live vorgestellt wird. Ab diesem Freitag kann das Album dann auch von Chase the Dragons Bandcamp-Seite als CD bestellt oder zum frei wählbaren Preis digital erworben werden.
Anm. d. Redaktion: Im der Heftversion dieses Textes, war fälschlicherweise zu lesen dass Robin Kellermann Urbane Historik studiert. Richtig heißt der Studiengang Historische Urbanistik.
Wir verlosen 2×2 Freikarten für das Konzert am 25.09. im OLi-Kino. Schreibt einfach eine Mail mit dem Betreff „Chase the Dragon“ an Bitte aktivieren Sie JavaScript um diese E-Mail-Adresse anzuzeigen. und ihr seid im Lostopf.
Tales of Transit by Chase the Dragon
Weiterführende Links
www.chasethedragon.de
www.chasethedragon.bandcamp.com
www.myspace.com/letschasethedragonhome