»Cash« und »Die Plantage«

Die Plantage (David Gieselmann)

Ein eher nachdenkliches, aber dabei auch ironisches Theaterstück von David Gieselmann ist »die Plantage«.

Es handelt von Jungen und Junggebliebenen Mitbewohner einer Wohngemeinschaft, welche allesamt auf einem alten NVA Gelände mitten in der Provinz Brandenburgs wohnen. Alle hatten einmal Träume, Ziele, Wünsche … Dies war jedoch bevor sie dorthin kamen, doch der gemeinsame Hanpfanbau im Garten (= die Plantage) wurde zum Lebensmittelpunkt und wirtschaftlicher Rückhalt.

Das Leben in den gemeinsamen Jahren ist nun mittlerweile öde, aufregungslos und alternativ geworden, jedoch im halbbekifften Dämmerzustand lassen sich erlahmende Basisdemokratie, zerbröckelnde Lebensentwürfe, halbherzige Beziehungskisten und der Mangel an guten Ideen eigentlich ganz gut ertragen.

Doch eines Tages kehrt Lucie, Hausbesitzerin und ehemals »Pop-Ikone«, von ihrem Trip nach Ibiza zurück. Pleite, gescheitert und vergessen steht sie nun vor der Zwangsversteigerung und somit auch vor dem ihrem Ende und das von ihren Mitbewohnern.

Zeit um zu handeln und die Realität wieder einzuholen.

David Gieselmann (»Herr Kolpert«) erzählt in seinem neuen Stück mit Ironie und Sprachwitz, mit Tiefenblick und großer Liebe zu seinen Figuren von einer verlorenen Schar von Träumern, die auf ihre Zukunft warten- über den toten Punkt hinaus. Doch die Hoffnung hört nicht auf und die bedrohlich einbrechende Realität bringt neue Bewegung ins Spiel.
»Die Plantage« greift auf vergnügliche Weise Motive aus Tschwchows komisch-melancholischer Endzeitschilderung “Der Kirchgarten” auf und wendet sie intelligent in die deutsche Gegenwart.

Regie: Isabel Osthues
Bühne & Kostüme: Sigi Colpe
Spielort: Schauspielhaus
Vorstellungen: 22.10.06 | 01.11.06| 23.11.06

Fotos: Veranstalter

Cash – Und ewig rauschen die Gelder (Michael Cooney)

Eric steht kurz vor dem sozialen Absturz. Er hat seinen Job verloren und weiß nicht mehr ein, noch aus. Doch dann flattert ein Scheck ins Haus, welcher jedoch eigentlich für seinen Untermieter bestimmt war. Doch da dieser bereits längst nach Kanada ausgewandert ist und sich das Arbeitsamt nicht dafür interessiert hat, geht nun pünktlich jeden Monat das Geld auf Eric´s Konto ein, ohne dass er dafür arbeiten muss.

Eric hat die Lücke im Sozialsystem entdeckt und ist nun auf den Geschmack gekommen. Linda, die Frau von Eric, weiß jedoch nichts von den kriminellen Machenschaften ihres Mannes. Somit bekommt sie auch nicht mit, dass er nun zahlreiche Mitbewohner erfindet und für diese Hilfsbedürftige, welche unter seinem Dach wohnen, sämtliche Gelder einkassiert.

Doch nach und nach scheint im das ausgeklügelte System über den Kopf zu wachsen und sein fiktives Herr sich selbständig zu machen. Er beschließt nun seine Kariere als Sozialgangster zu beenden und wieder ein ehrlicher Mitbürger zu werden, doch es ist bereits zu spät…

Ein Außenprüfer des Sozialamtes steht nun vor der Tür und will die angegebenen Wohnsituationen überprüfen. Nun gilt es das Lügengebäude vor dem Einsturz zu retten und alles daran zu geben, die Situation nicht auffliegen zu lassen.

Es beginnt fortan eine lustige Verwandlungs- und Verwechslungskomödie mit schwarzem Humor, turbulenter Situationskomik und unglaublichen Wendungen.

MICHAEL COONEY hat mit »Cash« ein furios komisches Erfolgsstück und zugleich eine bissige Farce über den Sozialstaat geschrieben.
»Die Zuschauer [waren] vom vielen Lachen am Ende genauso schweißgebadet wie die Schauspieler auf der Bühne.«
Magdeburger Volksstimme

Regie: Katka Schroth
Bühne und Kostüme: Alexander Wolf
Spielort: Schauspielhaus
Vorstellungen: 29. 10. | 11. 11. 2006

Fotos: Veranstalter

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