Die Rückkehr der Natur in die Stadt: Projekte wie Urban Farming und Urban Gardening haben es sich zum Ziel gemacht, städtische Flächen zum Anbau von landwirtschaftlichen Produkten bzw. Zierpflanzen zu nutzen. Wir stellen euch einige dieser Projekte vor.
Urban Farming – Farm Heroes in Buckau
Urban Farming oder zu deutsch Urbaner Gartenbau meint den Anbau von Nutzpflanzen auf meist kleinen, städtischen Flächen. Die Idee dahinter ist der bewusste Konsum regionaler Produkte, der mit
Umweltschutz und Nachhaltigkeit einhergeht. Drei junge Männer aus Magdeburg haben sich seit Februar dieses Jahres der Herausforderung Urban Farming angenommen. Am
werk4 in Buckau, wo einst ungenutzte Bahnschienen entlangführten und der Großteil der Fläche verwuchert und verwildert war, entstehen Beete. Auf einer Fläche von ungefähr
zehn Quadratmetern reifen bereits Tomaten, Kürbisse, Erbsen, Petersilie, Thymian und vieles mehr.

© Erika Hartmann/pixelio.de
Aber kein Gewinn ohne Verluste: „Die Peperoni sind mir leider eingegangen“, erzählt Carsten, einer der Urban Farmer. Beim Anpflanzen sollte einiges bedacht werden: Zum Beispiel muss darauf geachtet werden, welche Pflanzen sich gegenseitig fördern oder schaden, wenn sie nebeneinander wachsen. Neben der Idee des reinen
Nutzpflanzenanbaus geht es den Studenten auch um
sozialen Zusammenhalt. „Das Arbeiten in der Gemeinschaft und für die Gemeinschaft spielt eine große Rolle“, so Carsten. Mitarbeit ist übrigens erwünscht. Traut euch, besucht die Jungs, jätet Unkraut und pflanzt Erbsen! Fleiß wird belohnt: Die Ernte wird
unter den Mitwirkenden aufgeteilt. Momentan bestehen Kooperationen mit Nachbargärten, denn Carsten, Eric und Florian sind nicht die einzigen Farmer. Die Gärtner von nebenan pflanzen ihr Gemüse in Hochbeeten an. Wenn das Projekt später richtig Fuß gefasst hat, ist es den Studenten wichtig über globale Missstände in Sachen Lebensmittelindustrie aufzuklären. Carsten: „Wir wollen einen Beitrag leisten und eine nachhaltigere, lebensfreundlichere Zukunft schaffen.“
Info: Wenn ihr mitmachen wollt, könnt ihr euch bei Carsten: Bitte aktivieren Sie JavaScript um diese E-Mail-Adresse anzuzeigen. oder Eric: Bitte aktivieren Sie JavaScript um diese E-Mail-Adresse anzuzeigen. melden
Urban Gardening – die Stadt einfach grüner machen

© Gordon Gross/pixelio.de
Doch nicht nur der Anbau von landwirtschaftlichen Produkten liegt im Trend: In den vergangenen Jahren wurden immer mehr Stadtbewohner zu echten
Kleingärtnern, einen grünen Daumen zu haben ist nicht mehr spießig. Dieser Trend heißt Urban Gardening, also städtischer Gartenbau. So gibt es beispielsweise auf Dächern, in Hinterhöfen oder auf dem eigenen Balkon wahre grüne Oasen. Auch in Magdeburg beteiligen sich zunehmend mehr Einwohner an Urban Gardening. Graue Flächen sind sehr trostlos und durch Urban Gardening bekommen die Großstädte neue Farbkleckse zum Beispiel in Form von
bunten Blumenbeeten und grünen Wiesen. In Magdeburg beschäftigen sich vor allem Projekte wie der
Interkulturelle Garten,
magdeBEWUSST oder
„Die Wählerischen“ (s.u.) mit dem Thema.
Info: www.ikuga.kante-kultur.de, www.bund-sachsen-anhalt.de
Studentisches Urban Gardening-Projekt – Magdeburg wird bunt

© Manuel Pape
Am
13.07.2014 wird Magdeburg in der
FestungMark unter Beschuss genommen und zwar durch
Samenbomben. Die Ottostadt gehört zwar schon zu den grünsten Städten Deutschlands, doch einer
Studentengruppe der Hochschule reicht das nicht. Sie fordern: „Wir wollen bunt!“ und starten deswegen ein
Urban Gardening-Flashmob. Im Rahmen des Hochschul-Projekts „Die Wählerischen“, das eine Diskussionsplattform für junge Leute im Internet bietet, wurde beratschlagt, wie man Magdeburg noch schöner machen könnte. Blümchen boten eine Lösung.
Nun sollen mit Samenbomben – einer Mischung aus Erde, Ton und Blumensamen – ungenutzte Grünflächen beworfen und verschönert werden. Eure Mithilfe ist dabei gefragt! Bastelt selber Samenbälle! Ein Tutorial dazu gibt es auf der Internetseite der Gruppe.
Infos: www.die-waehlerischen.de
von Annemarie Söder und Hannes Schlegel