Spezial zur Landtagswahl
Endspurt im Wahlkampf: Sachsen-Anhalt hat die Qual der Wahl. Am 20. März entscheidet Ihr über den neuen Landtag. urbanite stellt euch in den nächsten Tagen, anhand von konkreten Fragen an die Politik, die Programme der Parteien vor.
Unzählige Male wurde am Schulsystem in Sachsen-Anhalt schon herum gedoktort: Abitur mit 12, 12 ½ oder 13. Klasse. Schullaufbahnentscheidung ab der 4. oder ab der 6. Klasse. Schuleintritt mit fünf oder sechs Jahren. Zurück zum Schulsystem der DDR möchte DIE LINKE. Polytechnische Ausbildung (Arbeit im Betrieb) und gemeinsames Lernen bis zur 9. Klasse sind die Wunderformeln. Bildung auf Hauptschulniveau soll es nach ihrer Vorstellung nicht mehr geben. Keine großen Veränderung, dafür mehr individuelle Förderung ist das Ziel der CDU. Getreu ihrem Wahlslogan „Bildung fängt beim Frühstück an“ wird hier die Verantwortung auch wieder in die Familie verlagert. Längeres gemeinsames Lernen, auch in Ganztagsschulen fordern hingegen die Grünen. Damit laufen sie auch bei der SPD offene Türen ein. Wogegen die FDP ganz im liberalen Sinne auf mehr Eigenverantwortung und Begabtenförderung setzt.






Alle Kinder sollen auf einem Niveau lernen können, das ihnen mindestens den Realschulabschluss ermöglicht und bei Vorliegen entsprechender Leistungen den Übergang nach der neunten Klasse zu einer dreijährigen gymnasialen Oberstufe eröffnet. Die Durchlässigkeit zu Schulformen, die höhere Abschlüsse ermöglichen, wird verbessert. Von Anfang an werden wir darauf achten, dass Kinder und junge Leute voneinander lernen und ihre Stärken einbringen können. Individuelle Förderung soll qualifiziert werden, schrittweise werden an allen Sekundarschulen Ganztagsangebote aufgebaut. Auch so soll für mehr Chancengleichheit gesorgt werden. Polytechnische Bildung soll zum Angebot jeder Schule gehören.
In einem zweiten Schritt – nicht vor der übernächsten Wahlperiode – erhalten alle Schulen, die die Schuljahrgänge fünf bis zehn führen, den einheitlichen Namen „Allgemein bildende Gemeinschaftsschule (AGS)“. Die Schulen können eigene Profile entwickeln. Statusunterschiede zwischen ihnen sollen aber der Vergangenheit angehören. Das Gymnasium beginnt mit der Klasse 10 und schließt in der Regel am Ende des 12. Schuljahrgangs mit dem Abitur ab.