Bis zum 30.12. im Theater der Grünen Zitadelle

Wer ist Fräulein Schmidt? Egal, welches Bild jetzt vor dem geistigen Auge auftauchen mag, es ist falsch! Fräulein Schmidt ist weder altjüngferliche Chefsekretärin noch mehrfach kopfgefärbte Nageldesignerin … und dann aber doch irgendwie von beidem ein bisschen und noch ganz viel dazwischen. Fräulein Schmidt ist eigentlich drei Menschen: MDR-Moderatorin Ilka Hein, Schauspielerin Sandra von Holn und Musiker Sebastian Undisz.

Wer ist Fräulein Schmidt? Egal, welches Bild jetzt vor dem geistigen Auge auftauchen mag, es ist falsch! Fräulein Schmidt ist weder altjüngferliche Chefsekretärin noch mehrfach kopfgefärbte Nageldesignerin … und dann aber doch irgendwie von beidem ein bisschen und noch ganz viel dazwischen. Fräulein Schmidt ist eigentlich drei Menschen: MDR-Moderatorin Ilka Hein, Schauspielerin Sandra von Holn und Musiker Sebastian Undisz. Gemeinsam haben sie mit „Schmuddelig reloaded“ ein Programm auf die Bühne des Theaters in der Grünen Zitadelle (umgangssprachlich Hundertwasserhaus) gebracht, dass sich nicht so leicht in irgendeine Schublade stecken lässt. Liest man den Ankündigungstext auf der Homepage (www.fraeuleinschmidt.net), vermutet man Comedy. Sieht man die Fotos dazu, beschleicht einen der Verdacht, es sei Frauen-Kabarett mit reichlich Männerschelte. Sitzt man dann im Zuschauerraum und sieht das Programm, dann kann man wohltuend feststellen: Natürlich steckt ein bisschen von beidem drin und trotzdem ist es nichts von all dem.

„Schmuddelig reloaded“ ist – und das muss man sagen dürfen – ein Programm vor allem für Frauen. Jedoch nicht, weil hier vielleicht das so genannte starke Geschlecht sein Fett weg bekommt, sondern weil sich wohl jede Frau mit dem, was dort auf der Bühne passiert, irgendwie identifizieren kann. Die Texte und die Lieder sind durch die Bank weg Eigenkreationen von Ilka Hein (Text) und Sebastian Undisz (Komposition). Und gerade weil in diesen Texten die fraulichen Gemütszustände, Wünsche, Sehnsüchte, Ärgernisse, die körperlichen UND seelischen Problemzonen sehr fein beobachtet und widergespiegelt werden, kann Frau im Publikum mehr als ein Mal zustimmend mit dem Kopf nicken. Wir alle kennen die Sucht nach Schokolade als Seelentröster, wir alle wünschen uns ein Navigerät, dass gleichzeitig unsere beste Freundin ist, wir alle waren schon mal unsterblich, wenn auch völlig hoffnungslos verliebt. Und wie gern stimmen wir zu, wenn Ilka Hein und Sandra von Holn singen: „Ich hasse Heidi Klum…“.

 
Fotos: Lars Frohmüller

Doch Fräulein Schmidt wären nicht Künstler, wenn sie nicht auf einige Dinge des Lebens ihre ganz eigene Sicht hätten und diese natürlich auch satirisch aufs Korn nehmen. Sie lassen sich aus über zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten von Intimwaschlotion, sie führen uns vor Augen, wohin eine Fernsehwahrsagerin einen treiben kann und sie zeigen uns eine ganz neue und edle Form der Bestattung von Ehemännern. Und, und, und… Fazit: „Schmuddelig reloaded“ nimmt auf unterhaltsame Weise viele Facetten eines „Frauen-)Lebens aufs Korn, mal satirisch, mal auch nachdenklich und sogar melancholisch, aber immer liebens-, sehens- und vor allem auch hörenswert. Das richtige Programm für einen schönen Abend mit den besten Freundinnen. Termine gibt es unter www.fraeuleinschmidt.net.

Weiterführende Links

www.fraeuleinschmidt.net

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