Urbane Künste und experimentelle Sportkultur in Buckau

Es ist ein Mammutprojekt: in Buckau wird in den nächsten Jahren eine der größten In- und Outdooranlagen Mitteldeutschlands entstehen.

Es ist ein Mammutprojekt: in Buckau wird in den nächsten Jahren eine der größten In- und Outdooranlagen Mitteldeutschlands entstehen. Auf dem ehemaligen Werksgelände des VEB Sauerstoff und Acetylen planen ehrgeizige Magdeburger eine Kletterhalle, Trainingsräume, ein Café, Künstlerwerkstätten und Outdooranlagen zu errichten. Der Startschuss für eine teilweise Nutzung soll noch in diesem Jahr fallen. Am 20. Oktober steigt die Eröffnungssause des Außengeländes.

Uta Linde, eine der Projektinitiatorinnen, blickt voller Vorfreude über das große Werksgelände in Buckau. „Klar, es ist viel Arbeit. Aber wir schaffen das“, sagt sie ehrgeizig. Was für den einen eine brachliegende Industrieruine ist, soll für Künstler, Sportler und Kulturfreunde eine Möglichkeit sein, ihre Leidenschaft auszuleben. Nach und nach soll sich das Werk 4 zum Treffpunkt für all diejenigen mausern, denen für ihre Trendsportart die Räumlichkeiten fehlen.

Noch steht viel Arbeit an

7.000 m2 Außengelände und 6.000 m2 bebaute Grundfläche stehen vor dem Umbau. Im größten Gebäude, einem ehemaligen Maschinenhaus, soll mit einer maximalen Raumhöhe von 18 m den Kletterern ein Ort zum trainieren gegeben sein und ganz nebenbei Sachsen-Anhalts größtes Kletterwerk entstehen. „Ist die Kletterhalle mal fertig, können hier sogar Meisterschaften stattfinden“, erzählt Uta Linde. Auch Trainingsmöglichkeiten zum Klettern für Kinder und Zuschauerränge sollen entstehen. Das zweite große Gebäude auf dem Werk 4-Gelände, eine ehemalige Abfüll- und Verladestation, bietet schon ab Ende dieses Jahres Skatern, Traceuren, Jongleuren, Bogenschützen und Sprayern viel Platz. Der 5 Elemente Verein zur Förderung von Kultur, Kunst, Sport, Jugend und Bildung kümmert sich derzeit darum, dass die zweite Halle zeitnah genutzt werden kann. Momentan sind dort Entwürfe von Studenten aus Braunschweig zu sehen. Innerhalb eines Projekts entwickelten sie Entwürfe und Vorschläge, wie das Werk 4 nach dem Umbau aussehen kann. „Ganz begeistert sind wir zum Beispiel davon, Piktogramme an die Hallenfronten zu bringen, um zu zeigen, wo was trainiert werden kann“, sagt Uta Linde.

Doch nicht nur der Sport steht beim Werk 4-Projekt im Vordergrund. „Ebenso sollen Künstler und Kulturschaffende sich hier wohlfühlen und ihre Leidenschaft ausleben“, sagt Uta Linde. Die alte Dampfbier-Brauerei wird als Werkstätte für Künstler ausgebaut. Im ehemaligen Heizhaus kann sich jeder austoben, der Lust am werkeln hat. „Wir planen ein ‚Haus der Eigenarbeit’. Wer zu Hause keine Werkstatt hat, kann dann hier basteln oder schrauben“, erklärt Uta Linde.

 
Uta Linde ist voller Vorfreude
Bis 18 m hoch wird die Kletterhalle
Fotos: Thomas Leihe

Es liegen noch viele Aufgaben vor den Projektinitiatoren. Warum sie sich in diesen Berg an Arbeit stürzen, ist für Uta Linde leicht erklärt: „Die Szene an urbanen Sportarten ist gigantisch. Und fast alle haben dasselbe Problem. Ihnen fehlt ein passender Ort. Das Werk 4 bietet einfach die besten Voraussetzungen. Wir schaffen hier etwas, auf was viele Leute schon lange warten.“ Dass das Projekt wie die Faust aufs Auge nach Buckau passt, freut auch die Initiatorin. „In kaum einem anderen Stadtteil Magdeburgs treffen urbanes Leben, Sport und Szene so gut aufeinander wie in Buckau“, sagt sie. Wer jetzt neugierig geworden ist, kann sich auch für die Führungen über das Werk 4-Gelände anmelden. An allen Oktobersonntagen, jeweils 15 Uhr, bietet Uta Linde Rundgänge an und erklärt das Projekt. Merken solltet ihr euch auch den 20. Oktober. dann findet vor Ort von 15 bis 20 uhr die Eröffnung des Außengeländes, mit Parkour- und Boulderworkshop statt.

Interessenten für eine Werksführung in der Brauereistraße 4 sollten sich unbedingt anmelden, per Telefon: 0176/21732095, oder per email: Bitte aktivieren Sie JavaScript um diese E-Mail-Adresse anzuzeigen.

Weiterführende Links

www.werk4-md.de

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