Edewecht entführt beiden Punkte aus Magdeburg
Gleich von Beginn an merken die Zuschauer, dass der letzte Wille bei ihren YoungsterS fehlt. Schon einige Zeit sind die Magdeburger vorm Abstieg gerettet, da Ahlen und Hannover keine Lizenz für die kommende Saison beantragt haben. Und es ist eben viel Wahres dran, dass man schlecht aussieht, gibt man auf dem Parkett keine 100 Prozent. So führt Edewecht schnell 7:3 (11.), nach 19 Minuten gar 14:9. Das Problem: Viele Chancen werden vergeben, die Torhüter Quenstedt/Schulz halten zusammen in den ersten 30 Minuten nur vier Bälle. Trainer Christian Prokop: „Durch die vergebenen Chancen war schon früh die Verunsicherung groß.“ Zwar kämpfen die YoungsterS und können beim 16:16 (27.) ausgleichen, doch danach gelingen Edewecht vier Tore infolge zum 20:16-Halbzeitstand. Kapitän Sebastian Munzert angefressen: „Die erste Hälfte war katastrophal. Wir waren disziplinlos sowohl im Angriff als auch in der Abwehr. Da haben wir des öfteren unsere Torhüter im Stich gelassen.“ Sechs Minuten nach der Pause ist Edewecht auf 24:18 davon gezogen. Entschieden ist jedoch noch lange nichts. Munzert und Co. geben sich nicht geschlagen, Dario Quenstedt hält nun ein paar Bälle und so können die Youngster zwölf Minuten vor Schluss zum 26:26 ausgleichen. Von nun an wogt das Spiel hin und her, beide Mannschaften können sich nicht mehr absetzen. Im letzten Angriff hat Edewecht den Ball, es steht 32:32. Zwei Sekunden vor dem Ende macht Tobias Weihrauch mit einem Treffer von Linksaußen den 33:32-Sieg seiner Truppe klar. Prokop: „Ärgerlich, dass wir nicht den Sieg einfahren konnten, den wir uns eigentlich vorgenommen hatten. Zum Schluss haben wir uns zurückgekämpft, kassieren jedoch kurz vor dem Ende ein Tor, dass so niemals fallen darf.“ Schade für die jungen Wilden des SCM, denen eben noch die Unerfahrenheit anzumerken ist. Beweis gefällig? Das war bereits die sechste Niederlage in dieser Saison mit nur einem Tor Unterschied. So steht am Ende der 13. Platz, wobei auch eine um 2-3 Ränge bessere Platzierung durchaus möglich gewesen wäre.
Jetzt findet die finale Kaderplanung für die kommende Saison statt. Erfreulich: Spielmacher Nicolay Hauge bleibt den YoungsterS ein weiteres Jahr erhalten. Schade: Kapitän Munzert geht von Bord. „Der SCM verfolgt eben das Konzept mit ganz jungen Spielern. Bei mir wird sich in den nächsten zwei Wochen zeigen, wo der Weg hinführt. Priorität hat ganz klar Post Schwerin, doch da ist es von Sponsoren abhängig, ob mir ein Zwei-Jahres-Vertrag angeboten wird.“ Sollte es mit Schwerin nicht klappen, hat Munzert auch andere Optionen. Urbanite erfuhr: Auch DhfK Leipzig, der Verein, bei dem Stefan Kretzschmar im Aufsichtsrat sitzt, hat Interesse an Munzert. Genau wie der Kapitän wird auch Rückraum-Talent Christoph Steinert Magdeburg verlassen. Eigentlich hatte der Linkshänder bei den YoungsterS ein Jahr verlängert, doch nun unterschrieb Steinert bis 2012 bei GWD Minden. „Wir haben den Vertrag in Magdeburg aufgelöst, weil ich in Minden bessere Perspektiven habe“, erklärte Steinert und ließ die Saison mit Mannschaftskollegen und allen Freunden der YoungsterS beim gemeinschaftlichen Grillen ausklingen.