30:30-Remis gegen Spitzenreiter Hamm
Doch der Reihe nach. Vor dem Spiel schienen die Rollen klar verteilt. Spitzenreiter Hamm hatte gerade einmal zwei Punkte abgegeben und ist diese Saison noch ungeschlagen. Die YoungsterS hingegen haben als Tabellen-14. mehr Abstiegssorgen, als ihnen lieb ist.
Mit Spielbeginn stehen jedoch zwei gleichwertige Teams auf der Platte. Hamm kann sich nie entscheidend absetzen, die YoungsterS bleiben immer dran und können in der 25. Minute durch ein herrliches Solo von Nicolay Hauge sogar erstmals in Führung (12:11) gehen. Nach der Halbzeit leisten sich die Magdeburger fünf schwache Minuten. Vor allem Linksaußen Denny Friedl, der bis dahin eigentlich ein gutes Spiel macht. Doch die Nachwuchshoffnung verballert einen Siebenmeter, sowie zwei knochenfreie Konter. Die Folge: Hamm zieht auf 18:15 (36.) weg. Diesem Rückstand rennen die YoungterS nun hinterher. In der 42. Minute erhöhen die Westfalen durch Shooter Marcus Hock gar auf 23:19. Doch im Gegensatz zur Hinrunde lassen sich die jungen Wilden nun nicht mehr hängen, sondern glauben an ihre Chance. Zurecht! Denn ein 4:0-Lauf bringt in der 48. Minute den 23:23-Ausgleich durch ein Siebenmetertor von Friedl. Dass Hamm sofort wieder auf 26:23 wegzieht – geschenkt. Denn wieder zeigen die Magdeburger tolle Moral, können in der 57. Minute erneut ausgleichen (Niklas Kupfer zum 28:28). Was danach kommt, ist Spannung pur. 70 Sekunden vor Schluss kann Hamm beim Stand von 30:28 alles klar machen, doch SCM-Torwart Patrick Schulz hält einen Strafwurf von Hock. Und die YoungsterS damit im Spiel. Coach Christian Prokop: „Das war das Signal, dass wir noch was reißen können.“ Drei Sekunden vor Schluss führt Hamm 30:29, steht aufgrund einer Disqualifikation und zweier Zeitstrafen nur mit drei Feldspielern auf der Platte. Das nutzen die YoungsterS zum verdienten Ausgleich, als Ruwen Thoke in der letzten Sekunde der Treffer zum 30:30 gelingt.

Foto: Mathias Sichting
Die Zuschauer hatten jedoch den Eindruck, dass eigentlich ein ganz anderer Spielzug angesagt war. Kapitän Sebastian Munzert dazu: „Ruwen hatte halt einen Lauf. Und dadurch, dass der Ball reingegangen ist, hat er alles richtig gemacht. Nach der harten Vorbereitung war das heute ein Highlight für uns.“ Und auch Manager Marc-Henrik Schmedt war zufrieden: „Der Punkt ist die verdiente Belohnung dafür, dass sich das Team immer wieder heran gekämpft hat.“ Ende gut, alles gut für die YoungsterS, die in Thoke (8) und Friedl (8/5) ihre besten Torschützen hatten? Nicht wirklich. Es wartet noch viel Arbeit auf die Truppe von Coach Prokop. Gerade mal zwei Punkte trennen die Magdeburger von Abstiegsplatz 16. Da muss mal eine Sieges-Serie her. Die Chance dazu bietet sich schon bei den nächsten beiden, sicherlich wegweisenden, Spielen in Rostock und zu Hause gegen Altenholz.