Neu im Kino: “THE WHALE” – Liebe & Vergebung

THE WHALE erzählt die Geschichte des zurückgezogen lebenden Lehrers Charlie, der einen letzten Versuch unternimmt, sich nach langer Zeit mit seiner Tochter zu versöhnen. Ein beeindruckender und zutiefst bewegender Film über die menschliche Suche nach Liebe und die Kraft der Vergebung.

Brendan Fraser in seiner Rolle als Charlie

Genre: Drama
Besetzung: Brendan Fraser, Sadie Sink, Ty Simpkins, Hong Chau, Samantha Morton
Im Kino ab 27. April 2023

Brendan Fraser ist mit einer oscarreifen Leistung zurück! In Darren Aronofskys THE WHALE zeigt er eine virtuose Performance als Charlie – ein Englischlehrer, der an schwerer Adipositas leidet und sehr zurückgezogen lebt. Mit dem Beleuchten der wenigen Beziehungen, die Charlie führt, wird nach und nach klar, wie ernst die Lage ist, in der er sich befindet.  Als er einen letzten mutigen Versuch unternimmt, sich mit seiner Familie zu versöhnen, sieht sich Charlie mit lang verdrängten Traumata und unausgesprochenen Gefühlen konfrontiert – die ihn schon seit vielen Jahren verfolgen. THE WHALE ist eine umfassende Charakterstudie eines Mannes, der mit dem Ausmaß seines Bedauerns, seinen Pflichten als Vater und dem Wunsch der Wiedergutmachung ringt. Im Kern ist es eine Geschichte über Transformation und Transzendenz, die Reise eines Mannes zu sich selbst und aus seinem schwerfällig gewordenen Körper heraus – eine Reise durch die Tiefen der Trauer hin zur möglichen Erlösung.

Film-Szene Das reinste Vergnügen

Atemberaubende Intimität

Der Regisseur Darren Aronofsky schafft eine unglaubliche Intimität zwischen den Zuschauern und dem Protagonisten Charlie. Als Kinobesucherin taucht man tief in das Leben von Charlie ein und ist hautnah dabei, wie er nach einer Verbindung zu den Menschen in seinem Leben sucht. Da sind seine Tochter Ellie (Sadie Sink), seine Ex-Frau Mary (Samantha Morton), seine beste Freundin Liz (Hong Chau), seine Online-Studenten und auch ein junger Missionar (Ty Simpkins), der eines Tages einfach vor seiner Haustür auftauchte. Das Spielfeld dieser Beziehungen stellt Charlies Wohnung dar. Sie wird der Treffpunkt seiner Vergangenheit, der Gegenwart und einer ungewissen Zukunft. In gewisser Weise geht es in THE WHALE um die Suche nach Mitgefühl – warum wir es brauchen und warum wir es von uns wegstoßen, wann wir es geben können und wann nicht. Aber die Zuschauerinnen erleben auch, wie fesselnd es ist, Charlie im Laufe der Geschichte aufblühen zu sehen. „Charlie ist ein sehr unvollkommener Mensch, aber er versteht die Macht der Imagination. Er glaubt, dass sich jeder in die Welt eines anderen hineinversetzen und sie vielleicht sogar verstehen kann, wenn man sich die Zeit nimmt“, sagt Aronofsky.

Von der Theaterbühne auf die Kinoleinwand

Samuel D. Hunters Theaterstück „The Whale“ wurde im Jahr 2012 uraufgeführt und war ein preisgekrönter Erfolg. Das Publikum lobte es für seine weitreichende und umfassende Analyse des menschlichen Geistes, für die Authentizität und den Humor der Figuren und für die Darstellung von Trauer, Zwang und Erlösung. Aronofsky kaufte damals die Tickets für „The Whale“ aus einer Laune heraus, weil ihn der Titel faszinierte. Erst als die Theaterlichter ausgingen, im Nachglühen von Charlies Reise, wusste er, dass er die Rechte an diesem Stück erwerben musste. „Ich fühlte mich mit der Idee und Thematik verbunden, ebenso mit der Art und Weise, wie Schönheit in Dingen gefunden wurde, die durch unsere Vorurteile zu oft auf unmenschliche Weise herabgesetzt werden“, sagt Aronofsky. „Es brachte mich zum Weinen wie auch zum Lachen. Ich fühlte mich inspiriert von der Tapferkeit und der Anmut, die jede der Figuren an den Tag legte. Das Stück griff eine Frage auf, der ich in meiner eigenen Arbeit oft nachgehe: Wie kann man das Publikum in Figuren hineinversetzen, in die es sich nicht vorstellen kann, sich hineinzuversetzen? Ich wusste damals nicht, ob es ein Film werden könnte, aber ich traf mich mit Sam und fühlte mich sofort mit ihm verbunden.“ Hunter genoss die Herausforderung: „Es war eine Chance, die Geschichte noch einmal mit neuen Augen zu betrachten und als Person gemeinsam mit der Geschichte zu wachsen.”

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