Lesung und Gespräch

Mithu Sanyal
Moderation: Leyla Jagiella

Ihr Romandebüt „Identitti” (2021) schaffte es prompt auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises und erreichte eine breite Leser:innenschaft. Mithu Sanyal, 1971 in Düsseldorf geboren, ist Kulturwissenschaftlerin, Autorin, Journalistin und Kritikerin. 2009 erschien „Vulva. Das unsichtbare Geschlecht”, 2016 ihr Sachbuch „Vergewaltigung. Aspekte eines Verbrechens”. In ihrem neuen Roman „Antichristie” begeben wir uns nach London, zurück ins Jahr 2022, die Königin ist tot! An den Trauernden vorbei rennt Durga, internationale Drehbuchautorin, Tochter eines Inders und einer Deutschen, und voller Appetit auf Rebellion und Halluzinationen. Erzählt Mithu Sanyals gefeiertes Debüt „Identitti” von Identitätspolitik, fragt ihr Roman „Antichristie” vielmehr nach dem fortlebenden Kolonialismus. Durga soll an einer Verfilmung der überbritischen Agatha-Christie-Krimis mitarbeiten. Doch plötzlich befinden wir uns im Jahr 1906, und Durga trifft indische Revolutionäre, die keineswegs gewaltfrei wie Gandhi kämpfen. Und dann explodiert die erste Bombe. Wie sieht richtiger Widerstand in einer falschen Welt aus?