Bussone
Anzug und Krawatte oder Damen im Kostüm am sonst so hemdsärmeligen Schlachthof? Abends wandelt sich das Bild in der Trattoria Bussone, ein bisschen Posen mit Markenklamotten, teuren Handys und zurückgegeltem Haar gehört dann wohl zum guten Ton.
Aber muss ein Hauch von Rindercarpaccio mit Trüffelflocken gleich mit 18 Euro zu Buche schlagen? Sehr gute Ravioli für knapp über zehn Euro lassen wir uns ja noch eingehen, aber irgendwie passen manche Preise nicht zum Arbeiterviertel drumherum. Dabei ist der besondere Charme in der Trattoria und in der benachbarten Pasticceria, beide in einem alten Flachbau beheimatet, wirklich greifbar. Auch der offene Lugana ist ausdrucksstark und damit ein Fall für zwei.
Frühstückstest:
„Buon Giorno!“ ruft Signore Bussone. Der Tag beginnt zeitig im Großmarkt-Viertel, deshalb versorgt Bussone schon ab 5 Uhr Händler, Nachbarn und übrig gebliebene Nachteulen mit ofenfrischem Gebäck und duftendem Cappuccino – und wir träumen schlaftrunken von Italien.