Porto Cervo
Porto Cervo, die Hafenstadt an der sardischen Nordküste, mag die Reichen und Schönen anziehen, im gleichnamigen Restaurant herrscht kein Schicki-Alarm. Hier geht’s eher sardisch-bodenständig zu. Im Sommer kann man sich die Abendsonne ins Gesicht scheinen lassen und dabei dem Treiben rundherum (u. a. ein kreischender Papagei auf der Schulter einer Anwohnerin!) zusehen. Doch angesichts des hauchdünnen Schwertfisch-Carpaccios mit rotem Pfeffer und Fenchel konzentriert man sich schnell wieder auf den Teller. Auch das St.- Petersfisch-Filet mit grünem Spargel und frischen Tomaten ist ein Fall für volle Hingabe. Der Chef, der hier noch persönlich am Herd steht, verleiht dem Zicklein oder dem Rinderfilet eine heimatliche Note, indem er Gewürze wie Wacholder, Rosmarin, Thymian oder Lorbeer verwendet. Ebenfalls ein Insel-Original ist der Filu Ferru (zu Deutsch: Eisendraht), ein Grappa, der zum Abschluss viel milder die Kehle hinunterrinnt, als es der Name vermuten lässt. Alternativ können Sie auch den Mirto, einen Myrthe-Kräuter- Likör probieren. Tipp: Bei den Weinen lieber zur Flasche greifen, die offenen Tropfen haben nicht so viel Tiefgang.