Restaurant im Bayerischen Nationalmuseum
Als wir durch den Torbogen auf das Areal des Restaurants schreiten, erwarten wir jede Sekunde Fanfarenstöße zur Begrüßung. Der Garten samt Narziss-Brunnen punktet ungemein. Der Ersteindruck bestätigt sich im Restaurant. Das Schmuckstück der beiden Gastronomen Martin Kolonko und Hermann Zimmerer strotzt vor Selbstbewusstsein. Auf unnötige Spielereien wurde verzichtet, das herrliche Gewölbe ist der Star. Weiße, hohe Wände, dunkle, moderne Möbel und sanfte Beleuchtung lenken nicht vom Wesentlichen ab: dem Essen.
Die Teilhaber und Köche André Wöhner und Michael Emmerz wirbeln in der Küche, und was sie auf die Teller zaubern, greift ein wenig nach den Sternen – im positiven wie negativen Sinne. Manches, wie die Garnele unter einem Paprikataler, ist in Ordnung, wirkt aber überkandidelt und harmoniert nicht so recht. Anderes, wie der bissfeste grüne Spargel samt Tortellini und Weißweinschaum, ist auf höchstem Niveau. Und dann gibt es noch echte Kracher wie die sanft gebratene Jakobsmuschel und hauchzarten Saibling, die von einem aromatischen Mais püree umschmeichelt und mit Weißbier und Popcorn aufgelockert werden. Im Gegensatz zum unhandlichen Paprikataler geht hier die Fantasie im besten Sinne mit der Küche durch. Fantasievoll ist allerdings auch die Preispolitik: Frische Zutaten, Ideenreichtum und Ambiente lässt man sich gut bezahlen.