XII Apostel
Seit Frühjahr 2011 können die Münchner das letzte Abendmahl auch in entsprechender Umgebung zu sich nehmen. Das XII Apostel am Thierschplatz nimmt nicht nur namentlich Bezug auf die Bibel, auch das Ambiente könnte beinahe dem berühmten Da-Vinci-Gemälde entsprungen sein. Besonders beeindruckend wirken die hohen Freskendecken mit Putten und Engelchen, die schweren roten Vorhänge und die mit Weinflaschen und Schinken bestückte Rückwand. Interessant ist auch der Gästemix: Zwischen reifer Damenrunde und Mittdreißiger- Geburtstagstafel sind alle Facetten abgedeckt.
Viel zu sehen also, auch auf der Speisekarte, die wie eine Zeitung aufgemacht ist. Gute Idee des Kochs: der gemischte Vitello-tonnato- und Carpaccioteller für Menschen mit Antipasti- Entscheidungsschwäche und großem Fleischhunger. Anschließend vielleicht eine Pizza? Die Teigfladen sind nach den Jüngern Jesu benannt, kosten dem gut betuchten Büroumfeld angepasste 10 bis 16 Euro, sind dick belegt und schmackhaft, wenn auch nicht herausragend gut. Ein Extralob gebührt dem netten Service, der höchstens an vollen Tagen etwas ins Stocken gerät. Schade nur, dass die Münchner dem allmächtigen Herrn in der Chefetage die mutigen Öffnungszeiten nicht dankten. Die anfänglichen Betriebszeiten fast rund um die Uhr wurden der realen Nachfrage entsprechend angepasst.