Le Stollberg
Trotz minimaler Frischzellenkur und grüner Farbe an den Wänden bleibt das Stollberg ein auf sympathische Art dem Zeitgeist entrückter Ort. Das hat sich auch unter der Leitung der neuen Chefköchin Anette Huber nicht geändert. Und das zeichnet das Restaurant auch aus, denn jeder weiß, was er hier bekommt: top zubereitete, klassisch-französische Küche. Also ran an die Klassiker: Die Froschschenkel mit Knoblauch und Kräutern waren gut, weil das Drumherum einfach und klar war, so dass der eher sanfte Geschmack der Mini-Schenkel zur Geltung kam (ob man Froschschenkel essen will, ist eine ganz andere Geschichte). Die Taubenbrust und Entenleber im Strudelblatt mit Trüffel auf Spinat offenbarte dann, woran die junge Köchin noch arbeiten muss. Die einzelnen Komponenten waren ideal gebraten, die Taube zart rosa in der Mitte, aber der Wow-Effekt angesichts solch toller Zutaten blieb aus. Den exzellenten und behutsamen Zubereitungen noch eine Prise Mut und Kreativität verpassen, dann wird der Neustart zum fulminanten Durchmarsch. Wir sind gespannt auf“s nächste Jahr.