Holy Burger Haidhausen

Der „Holy Burger“ liegt so zurückhaltend an Haidhausens bekannter Schlemmermeile, dass wir erstmal dran vorbeilaufen. Doch das wird uns nie wieder passieren – und zwar deshalb: Die herzliche Begrüßung durch den zwar hellwachen aber wundervoll unhektischen Chef Ruben geht direkt ins Herz. Er fragt nach geschmacklichen Vorlieben und führt uns gekonnt und beratend durch die kleine Karte, die – so bemerkt unser Gastgeber entschuldigend – noch ein paar Schreibfehler aufweist. Schon verziehen, denn das puristische Understatement-Design des Lokals, die minimalistische aber gelungene Wein-Auswahl (ja, in einem Burger-Laden!), das freundliche Angebot, die scharfe Holy-Hotter-Sauce auf Wunsch gesondert zu servieren und die hausgemachten Saucen im Regal zum Mitnehmen zeugen von Leidenschaft und Produktkompetenz. Hier arbeiten Pragmatiker – und das ist im Burger-Business wichtiger als in allen anderen Bereichen des Lebens. Damit die Produktqualität Linie hält, kauft Ruben sein Bio-Beef beim Herrmannsdorfer. Eine gute Wahl, die sich allerdings auch preislich auf meinen Holy BBQ-Burger niederschlägt. Doch bereits nach dem ersten Bissen bekommt der innere Finanzminister Redeverbot, denn was hier den Gaumen überflutet, geht locker als geniale Kochkunst durch. Das Dinkelbrötchen belastet den Magen nicht und schmeckt nach sattem Korn. Die Ingwer-Sauce wurde mit viel Gefühl arrangiert und changiert harmonisch zwischen rauchigen, süßen und feinen sauren Aromen. Eine Großtat aus Geschmack und Konsistenz, genauso wie das Tomaten-Relish, das es als Beilage gibt. Tomate und Salat schmecken tiptop und knackig wie frisch vom Feld. Am Fleisch dürften sich wohl kaum die Geister scheiden. Nicht nur, dass es durch seine Punktgarung (exakt zwischen Medium und Well done) und absolute Saftigkeit keine Fragen offen lässt, es wurde auch nicht durch Gewürze camoufliert. Kurzum: Ein Burger, aus dem alle Komponenten pur und authentisch herausschmecken, um ein perfektes Ganzes zu ergeben.
Dass der Meister am Grill (selbstverständlich auf einem separaten Grill) aber genauso gut mit vegetarischen Köstlichkeiten hantiert, beweist er mit dem Holy Beete. Diesmal lagern in der Dinkelsemmel ein Bratling aus Rote Bete, Feta und Hirse, garniert mit Sprossen, Guacamole und Gurken-Senfschmand. Ja, spinnst Du? So macht man jeden zum überzeugten Vegetarier. Eine Geschmackskomposition auf Könner-Niveau! Sogar die Beilagen überzeugen trotz Banalität durch exzellente Umsetzung. Die Sweet Fries aus groben Raspeln von der Süßkartoffel werden wir brav nachkochen. Die Pommes wurden mit Schale frittiert und schmecken wie früher bei Mama. Der Cole Slaw mit Blaukraut, Karotten und fein sahnig-säuerlichem Dressing wurde schick im Einmachglas serviert.
Zwei Tester im Burger-Rausch! „Holy“ hat uns zum Glauben bekehrt. Gehet hin und hauet rein – den Segen von PRINZ habt Ihr!

Holy Burger Haidhausen
Wörthstraße 7
81667 München
Diese Location ist dauerhaft geschlossen.
Öffentliche Verkehrsmittel
Ostbahnhof, Max-Weber-Platz
Map data © OpenStreetMap contributors, CC-BY-SA
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