Gewinner und Verlierer der Corona-Krise in Stuttgart
Seit einem Jahr leben die Menschen in Deutschland mit der Corona-Pandemie. Im letzten März begann der erste Lockdown, der viele Einzelhändler, Gastronomen und weitere Unternehmen zum Umdenken zwang. Viele Unternehmer haben neue Geschäftsideen entwickelt, um ihre Angebote auch während der Pandemie für Kunden und Geschäftspartner zugänglich zu machen. Doch nicht jedes Unternehmen konnte die Krise im gleichen Maße bewältigen. Wer zu den Gewinnern der Corona-Zeit zählt und wer eher Verluste hinnehmen musste, zeigt dieser Beitrag.
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Gewinner der Corona-Krise: SEO bleibt gefragt
Unternehmen, die vor allem online agieren, gehören zu denen, die am wenigsten unter den Auswirkungen von Covid-19 leiden mussten. Online-Dating über Tinder und Co. boomt und auch andere Wirtschaftszweige hatten kaum Verluste. Auch Firmen wie Senior SEO, die Dienstleistungen im Bereich Suchmaschinenoptimierung anbieten, zählen zu den Gewinnern. „Gerade in Krisenzeiten, in denen viele Menschen online bestellen und einkaufen, ist SEO als Marketingmethode gefragter denn je. Wenn überhaupt, hat sich unsere Situation verbessert“, sagt der Executive Manager von Senior SEO aus Stuttgart.
Einzelhändler, die bislang vor allem lokal Waren angeboten haben, haben in der Corona-Krise umgedacht. Viele Geschäfte bieten „Click & Collect“ oder haben einen Online-Shop eingerichtet. Dazu gehört der Buchladen Buchstäbchen in der Schwabstraße. Hier können Kunden seit Corona auch online Bücher und Co. bestellen und liefern lassen.
Können Restaurants Gewinner sein?
Vor allem die Gastronomie leidet unter den Auswirkungen des Lockdowns. Doch auch hier gibt es Gewinner. Das Restaurant „Minmin“ mit Standorten in der City und in Feuerbach bietet seit einiger Zeit Online-Bestellungen an. Hier können sich Gourmets die beliebten „Pokébowls“ einfach nach Hause liefern lassen und müssen nicht auf den Genuss verzichten. Auch das Restaurant „Der Zauberlehrling“ bietet einen To-Go-Service an. Dabei gibt es monatlich wechselnde Menüs, die die Gäste einfach nach Hause bestellen können. Das Besondere: Kunden bekommen die Gerichte zur Zubereitung vorbereitet. Sie erwärmen diese dann im Ofen oder am Herd selbst und genießen das gewünschte Gericht dann, wann es ihnen passt.
Die Gastro-Szene als Verlierer
Allerdings gibt es unter den Stuttgarter Gastronomen nicht nur Gewinner. Gerade im Gastgewerbe haben viele Unternehmen stark unter der Corona-Pandemie gelitten. Nicht selten führte der Lockdown zur dauerhaften Schließung des Lokals. Dazu gehört auch das Restaurant „Top Air“ am Stuttgarter Flughafen. Die Schließung dies einzigartigen Etablissements zeigt, dass auch besondere Konzepte nicht vor den Auswirkungen von Corona gefeit sind. Das „Top Air“ war das einzige Flughafenrestaurant in Deutschland, das mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet war.
Um ihre Gastronomie-Szene zu retten, können Stuttgarter regelmäßig bei lokalen Betrieben Essen bestellen. Manche Restaurants und Bars bieten Essen to go oder Gutscheine an. Im Zweifel sollten Kunden nachfragen, welche Möglichkeiten es im Lieblingslokal gibt. Signora Rita Ricci, Betreiberin des Il Pomodoro im Westen von Stuttgart, merkt dankbar an: „Die Stuttgarter haben direkt dazu beigetragen, dass unser Lokal nicht schließen muss.“
Friseur, Kosmetik und Co.: Körpernahe Dienstleister als Verlierer
Neben der Gastronomie-Szene gehörten jene Dienstleister zu den Verlierern, die körpernah arbeiten. Ob Kosmetiker, Friseur oder Tattoo-Studio – sie alle mussten frühzeitig den Betrieb unterbrechen und durften besonders lange nicht öffnen. Viele Friseure in Stuttgart litten sehr unter den Maßnahmen, die die Regierung getroffen hat. Trotzdem gibt es die meisten von ihnen noch.
Das Tattoo-Studio „Arts and Symbols“ im Stuttgarter Süden machte mit einer Social Media-Kampagne auf die schwierige Situation der körpernahen Dienstleister aufmerksam. Unter dem Hashtag „ihr macht uns nackt“ protestierte die Tattoo-Künstlerin Sandra Daumüller gegen die schleppenden Auszahlungen der Corona-Hilfen aus November und Dezember 2020.
Reisen? Nicht mit Corona
In Zeiten einer globalen Pandemie wollen die wenigsten Menschen verreisen. Die Reisebüros müssen daher seit März 2020 hohe finanzielle Einbußen hinnehmen. Viele Unternehmen sind nach wie vor in Kurzarbeit, Angestellte halten sich mit Nebenjobs über Wasser. Die Reisebüros, die sich im Verbund „Best-Reisen“ zusammengetan haben, leiden nach wie vor unter der Pandemie. Über Ostern sind Flüge nach Mallorca möglich geworden. Manchmal werden auch im Moment Fernreisen abgeschlossen. Insgesamt reicht das aber nicht, um die angeschlagene Branche zu retten.
Wie Eventagenturen in Corona arbeiten
Wie Reisen sind Großevents in Zeiten der Pandemie praktisch unmöglich geworden. Konzerte, Festivals, Volksfeste und Co. sind seit März 2020 nicht mehr möglich. Das schadet den Eventagenturen in Stuttgart und deutschlandweit. Auf ihrer Homepage berichtet die Agentur „Spirit of Event“ darüber, ob und wie das Arbeiten in Zeiten der Pandemie möglich ist. Denn natürlich ist das gesamte Team derzeit im Homeoffice und nicht im klassischen Büro. Wie werden Events in Zeiten von „social distancing“ geplant? Um ehrlich zu sein: Gar nicht. Doch die Mitarbeiter bleiben hoffnungsvoll. Bald wird es sicher wieder möglich sein, gemeinsam im Büro tolle Events rund um Stuttgart zu planen!