Der Soldat – Ein Übergangsritual
Egal ob Politik, Wirtschaft oder Krieg: Der Soldat ist zur Sozialfigur der Gegenwart aufgestiegen, die militärische Strategie zu ihrer herrschenden Logik. Die Frage nach der Notwendigkeit und Legitimität der Ausübung von Gewalt ist allgegenwärtig. Wenige haben so luzide über die Gewalt in einer zersplitterten Welt geschrieben, wie Frantz Omar Fanon. Ein Psychiater und Marxist aus Martinique, der überzeugt war, dass die Entmenschlichung durch den europäischen Kolonialismus nicht durch Verhandlung und Kompromiss überwunden werden könne, sondern nur durch die Zerstörung desselbigen. Fanons Rechtfertigung der antikolonialen Gewalt wurde von Linken weltweit rezipiert, von der Black Panther Party bis zur RAF, und wird bis heute kontrovers diskutiert.
Wann und in welchem Kontext ist es notwendig Gewalt oder ihre Abwehr zu organisieren? Ein Körper betritt die Bühne und wird zum Soldaten. Dem physischen Drill des Schlagwerks ausgeliefert, befragt er die historische Situation und sucht sein Verhältnis zur Gewalt.