Wacken Open Air 2016 – die Highlights

Beim Wacken Open Air 2016 sorgten einige Bands für Gänsehaut-Momente. Und das war längst nicht alles, PRINZ schwelgt in Erinnerung.

Das erste August-Wochenende ist vorbei und ein weiteres Wacken aka die größte Metalparty der Welt ist Geschichte. Aoropos Geschichte: Auch in diesem Jahr gab es wieder einige Konzerte, die bei den Metalheads in eben diese eingehen. Iron Maiden & Twisted Sister sorgten für absolute Gänsehaut-Momente und das war natürlich längst nicht alles. PRINZ schwelgt noch immer in Erinnerung und hat die besten Momente für euch festgehalten.

Über 75.000 „Metalheads“ strömten in das knapp 2.000-Seelen-Dorf und feierten die größte Metalparty der Welt. Regenschauer sorgten auch dieses Jahr wieder für den üblichen Matsch, was jedoch nicht mit der Schlammschlacht im letzten Jahr zu vergleichen war. Bereits am Mittwoch begann das Open-Air-Ereignis im „Holy Land“ mit der Zelebrierung des Metal: Die Wacken Figherfighters (die Kapelle der Feuerwehr Wacken) baten zum traditionellen Eröffungsschunkeln. Heavy Metal und Blaskapelle? Das geht nur in Wacken.

British Invasion in Wacken

Nicht weniger traditionell startete das W:O:A am Donnerstag, dem ersten offiziellen Tag mit der „A Night to Remember“. Auf beiden Hauptbühnen heizten Kult-Bands wie Saxon oder Foreigner & Whitesnake der Menge mit ihren Evergreens ein – dieses Jahr ganz im Zeichen der 1980er. Den krönenden Abschluss bildeten Iron Maiden, die hier in Wacken die letzte, sagenhafte Show ihrer „The Book of Souls World“-Tour spielten. Die Band war zuvor von Ende Februar bis Anfang August für 72 Shows auf sechs Kontinenten unterwegs. Die „Ed Force One“ brachte die Band von Konzert zu Konzert. Frontmann Bruce Dickinson flog die Boeing 747 mal eben selbst. Das letzte Konzert der Tour konnte weltweit per Livestream mitverfolgt werden. Und eines ist klar: Wenn über 75.000 Fans „Fear of the Dark“ mitsingen, ist die Gänsehaut garantiert. Mit dem anschließenden „Born to lose, lived to win (A Farewell to Lemmy Killmister)“ wurde noch einmal der größten Rock-Legende gehuldigt. Nie wieder Motörhead live sehen: Die Tatsache wurde an dieser Stelle jedem deutlich vor Augen gehalten. Um so mehr wurde Lemmy noch einmal gefeiert – nichts Geringeres hätte er sich vermutlich gewünscht. 

Partystimmung trifft auf düstere Atmosphäre

Musikalisch wurde am Samstag noch einmal ganz groß aufgefahren. Steel Panther sorgten mit ihrer Interpretation von „Glam-Metal“ für eine super Partystimmung und haufenweise witzige Showeinlagen. Daneben ist das musikalische Handwerk der Band aber nicht zu missachten. Während bei Steel Panther noch ausgelassen gefeiert wurde, waren die Zeichen bei Tryptiykon ganz anders gesetzt. Die Black/Death-Metal-Band um Tom G. Warrior versetzte Wacken in eine düstere Atmosphäre, was jedoch nicht weniger überzeugend war. Ein großes Lebewohl gab es von Twisted Sister. Die Band gab ihr letztes Deutschland-Konzert in Wacken nach dem Motto „40 Years and Fuck it“, nach einer über 40-jährigen Karriere. Dee Sinder hat unter Beweis gestellt, dass er zu den besten Heavy-Metal-Sängern gehört, die die Szene hervorgebracht hat. Twisted Sister lieferte ein absolutes Hit-Feuerwerk ab, Songs wie „We’re Not Gonna Take It“ wurden vom Publikum lauthals mitgesungen. Unglaubliche Show, unglaubliche Stimmung. Melodischer Death Metal, bei dem eine Frau das Mikrofon übernimmt – auch das gibt es in Wacken! In diesem Jahr betraten Arch Enemy samt riesiger Produktion die Festivalbühne. Die Show war ein Augenschmaus dank Feuerfontänen und zahlreicher Lichteffekte. Nicht zuletzt überzeugte aber auch das melodische Zusammenspiel der beiden Gitarristen.

Es geht nicht ohne… 

… eine ausgelassene Schlammschlacht. Und welche Band liefert dazu die passende Musik? Richtig, Torfrock! Die Torfmoorholmer sorgten mit ihren lässigen und witzigen Rock-Songs für die perfekte Partystimmung. Wer genug von dem Schlamm(assel) hatte, begab sich ins „Bullhead City Circus“-Zelt. Hier fand nämlich das Metal Battle statt: Bands aus den unterschiedlichsten Genres, vom deutschen Punk-Rock bis hin zum skandinavischen Black Metal, waren hier vertreten.
Und natürlich bot neben den großen Haupt- und Nebenbühnen das W:O:A ein vielfältiges Rahmenprogramm. Im Wackinger Village, einem klassischen Mittelalter-Markt, konnten sich die feierwütigen Metalheads nicht nur bei Zyklopenspießen oder Entenkeulen stärken, sondern wurden auch von den „Waste Land Warriors“ durch coole Feuershows und Ringkämpfe unterhalten. Wer sein T-Shirt oder gar seinen Schmuck im Schlamm verlor oder einfach Bock auf ’ne neue Schallplatte hatte, konnte sich auf dem Metal Markt eindecken. Ein weiterer großer Publikumsmagnet: der Beer Garden – logisch!

Das war also Wacken 2016. Viele Highlights wurden geboten und unzählige Liter Bier getrunken. Hier liegt jedes Jahr aufs Neue gute Laune in der Luft, „es ist für alle, wie nach Hause zu kommen, zu einer großen Grillparty“, so Veranstalter Thomas Jensen. Und zur Beruhigung: Wacken ist auch eines der sichersten Festivals dieser Größenordnung. Polizei und Rettungskräfte ziehen jedes Jahr eine positive Bilanz. In diesem Sinne „See you in Wacken – Rain or Shine“.


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