Blue Nile

Mit den Händen zu essen, ist für uns West-Europäer ja so eine Sache. Man zögert, sieht sich um und wirkt verunsichert. Dabei sieht das, was uns nach dem Abheben des Deckels im Bastkorb erwartet, zum Reinlegen lecker aus. Verschieden gewürztes oder mariniertes, herrlich durchgeschmurgeltes Fleisch, gekochtes Gemüse und viel, viel Injera. Das ist das Sauerteigbrot, das als Gabel dient. Schon nach dem ersten Tasten, Rollen, Schlürfen sind alle Vorbehalte wie weggefegt. Die überwiegend milden Soßen schmecken sehr gut, einzig das Sauerteigbrot beginnt ab einer bestimmten Menge, sich im Bauch wie eine Decke auszubreiten. Man sollte Gabeln eben mit Bedacht essen! Die beiden Blue-Nile-Filialen in Schwabing sind gemütliche Restaurants mit einem speziellen, leicht anarchischen Charme, den sowohl die vielen rot-gelb-grünen Deko-Elemente als auch der lässig-freundliche Service verbreiten.

Tipp: Der Honigwein, im traditionell äthiopischen Gefäß serviert, sieht nicht nur toll aus, sondern schmeckt auch so. Hilft ab einer bestimmten Menge auch prima gegen die Sauerteigschwere, vor der wir warnen wollen.