Bibulus
Die Locanda Picolit ist vertrocknet, der durstige römische Konsul Bibulus (bibulus = lat. für trinkfreudig) hat nun das Glas erhoben. Obwohl der Namenspatron das vielleicht nahelegen würde, finden in dem eher herkömmlich gediegen eingerichteten Ristorante keine Sauforgien statt, sondern stilvolle Essensverköstigungen mit feiner Weinbegleitung. Das Tunfisch-Carpaccio mit Gemüsestreifen und Salatbouquet (10 Euro) fiel noch in die Kategorie „guter Standard“, während die Strozzapreti mit Kaninchenragout, schwarzen Oliven und Rosmarin (9,50) oder der Zackenbarsch aus dem Ofen mit Venusmuscheln und Zitronen-Polenta (19,50) ungewöhnlich und sehr gut mundeten. Nur die gefüllten Walnuss-Ricotta-Crespelle (10) in sämiger Soße erschlugen uns ein wenig. Ansonsten: lockerer, netter Service und überraschend internationales Publikum (um uns herum gleich drei Tische, an denen Englisch gesprochen wurde).