Can-Tine

Poutine? Ein verrücktes Gericht mit verrückter Entstehungsgeschichte. Die geht so: Ein hungriger kanadischer Trucker kehrte 1957 in der Nähe von Warwick in einem Restaurant ein. Dort verlangte er „Cheese Curds“ über seine „French Fries“. Beim Anblick der Mischung aus frittierten Kartoffeln, Käsewürfeln und Bratensoße schlug der Wirt die Hände über dem Kopf zusammen und rief: „Ca va faire une maudite poutine!“ In etwa: „Das wird eine ziemliche Sauerei!“ Doch die Kanadier lieben es – und nun gibt es dieses grandios unvernünftige Gericht exklusiv im modern und clean gestalteten Restaurant Can-Tine, das sich die Räume mit dem Robin’s teilt. Eine kuriose Zusammenstellung, die allerdings kulinarisch mehr Sinn ergibt als stilistisch. Die Poutine in ihrer Basisvariante „Large“ (5,90 Euro) ist ehrlich, reichhaltig und wohlschmeckend. Die Fries sind frischem Fett entsprungen, der junge Cheddar quietscht wie feines Halloumi, der Bratensoße merkt man das stundenlange Köcheln an. Sicher nicht sternewürdig. Doch seit wann interessieren sich Trucker für Gourmet-Awards?