DAS Overnight-Wunder-Brot-Rezept – und die Geschichte dahinter …
Manchmal kann so etwas Simples, wie gemeinsam ein Brot zu backen, dein ganzes Leben verändern. So war das bei Al und seiner 14-jährigen Tochter Kitty.
Backen entspannt und macht viele Menschen glücklich. Ganz egal, ob es sich um Kuchen, Törtchen oder Brot handelt. Die Zutaten zusammenzumischen, den Teig zu rühren und zu kneten, vorm Ofenfenster zuzuschauen, wie aus dem rohen Teigklumpen etwas Köstliches wird – ein tolles Gefühl!
Für Al Tait war sein Wissen darum die letzte Hoffnung. Seine 14-jährige Tochter Kitty war depressiv. Als sie an einem Tag gemeinsam einen Laib Brot backten, veränderte sich ihr Leben schlagartig. Al wurde Bäcker und zusammen haben die beiden heute die „Orange Bakery“. Sie versorgen das halbe Dorf mit ihren Broten, Brötchen und Strudeln. Es ist eine wunderschöne Geschichte, die da in dem besonderen Kochbuch „Breadsong – The Orange Bakery“ erzählt wird. Und die 60 Lieblingsrezepte der beiden sind auch noch dabei! Wir stellen euch eines davon vor:
Inhaltsverzeichnis
Das Overnight-Wunder-Brot
Es war das erste Brotrezept, das Al backen konnte. Der Familienvater aus Watlington in Oxfordshire: „Wie sich die einfachen Zutaten in einen Laib verwandeln, ist für mich immer noch pure Magie.“
Das brauchst du für einen Laib:
- 500 g backstarkes Weizenmehl Type 550 plus etwas mehr zum Arbeiten
- 10 g feines Meersalz
- 3 g Trockenhefe (etwa 1 TL oder etwas weniger als ½ Päckchen à 7 g)
So geht’s:
1.Das Mehl in eine große Schüssel sieben. Das Salz und die Hefe hinzufügen. Die Zutaten mit einem Rührlöffel oder – so mache ich es am liebsten – mit den Händen vermischen. Nach und nach 330 ml lauwarmes Wasser dazugeben und mit der Mehlmischung zu einem struppigen Teig kneten. Wir nennen ihn Scooby Dough als Hommage an Scooby-Doo.
2. Die Schüssel mit einem feuchten Küchentuch oder einer Duschhaube abdecken und an einem gemütlichen (zugluftfreien) Ort 12–16 Stunden, am besten über Nacht, gehen lassen. Wie die gute Fee im Märchen einen Kürbis in eine Kutsche verwandelt, so verwandelt die Zeit den schnöden Teig in eine lebendige, blubbernde Kreatur (obwohl ich wahrscheinlich den Kürbis der Kutsche vorziehen würde).
3. Wenn der Teig aufgegangen und von Blasen durchzogen ist, die Masse auf eine leicht bemehlte Arbeitsfläche geben und vorsichtig zu einer Kugel formen (eine gut bemehlte Teigkarte ist hierbei sehr hilfreich). Der Teig sollte rundum leicht mit Mehl bedeckt sein.
4. Und bedenken Sie, dass der Teig lebt. Je respektvoller Sie ihn behandeln, desto mehr wird er es Ihnen durch ein besseres Ergebnis danken.
5. Die Teigkugel auf ein mit Backpapier belegtes Backblech setzen, mit einem feuchten Küchentuch abdecken und an einem warmen, gemütlichen Ort 1 Stunde reifen lassen.
6. Nach etwa der Hälfte der Reifezeit den Backofen auf 230 °C Ober-/Unterhitze (210 °C Umluft/Gas Stufe 8) beziehungsweise so heiß wie möglich vorheizen. Einen gusseisernen Topf mit passendem Deckel und hitzebeständigen Griffen zum Aufheizen für 30 Minuten in den Ofen stellen.
7. Wenn der Topf richtig schön heiß ist, vorsichtig aus dem Ofen holen und den Deckel abnehmen. Das Küchentuch entfernen und den Teig mithilfe des Backpapiers in den Topf setzen. Mit einem scharfen Messer, einer Rasierklinge oder einer Schere die Oberseite des Teiges in einem beliebigen Muster einritzen – ein langer Strich, ein Kreuz, ein Quadrat oder sogar ein Smiley. Vielleicht investieren Sie dafür in eine Bäckerklinge (im Grunde eine Rasierklinge an einem Stab und relativ günstig, aber neben einer Teigkarte ein guter Freund beim Brotbacken).
8. Ein paar EL Wasser rund um den Brotteig in den Topf gießen. Den Deckel aufsetzen und den Topf wieder in den Ofen stellen. Das Brot 30 Minuten mit geschlossenem Deckel backen, dann den Deckel abnehmen, um das herrliche Brot zu enthüllen, und ohne Deckel weitere 10 Minuten backen, bis es eine schöne goldene Farbe hat – für eine etwas dunklere Kruste 15 Minuten backen. So mag ich es.
9. Das fertig gebackene Brot herausnehmen, auf einen Gitterrost setzen und mindestens 30 Minuten abkühlen lassen. Das ist der schwierigste Teil, aber auch der wichtigste, da das frisch gebackene Brot noch weitergart. Wenn Sie gut lauschen, hören Sie den Laib vielleicht sogar singen: Das ist der »Breadsong«. Verbrennen Sie sich aber nicht die Ohren …
In Kittys und Als Backbuch finden sich noch weitere Varianten, Serviervorschläge und Ideen zu dem Grundrezept. Klingt interessant? Hier kommen alle nötgen Infos zum Buch: