Delano an der Schlachte
Das Delano in der Queerenstraße ist rappelvoll, das sehen wir im Vorbeigehen, unterwegs zum Zweitsitz an der Hinterseite der Schlachte. Doch hier sind nur zwei Tische belegt, während vor den Lokalen an der Weserseite der Bär steppt. Wir sinken in dunkelrote Loungesessel und inspizieren die Karte. Die Atmosphäre gefällt uns: Dunkles Holz, rote Akzente und Lichtspiele an Wand und Decke. Die bodentiefen Fenster lassen frische Luft hinein, es dudelt ruhiger Soul und R’n’B aus den Boxen. Gleich zwei Mitarbeiter fühlen sich für uns verantwortlich, fragen lieber einmal mehr nach, ob alles in Ordnung sei und die Getränke kommen schnell: „Ich hab‘ da mal so’n Jever“ wirkt hier als Ansprache aber deplatziert. Und das Wechselbad der Eindrücke geht weiter. Der weiße Spargel mit Babykartoffeln und gebeiztem Lachs ist zwar sehr gelungen, aber auch recht teuer (acht Stangen für 17,90 Euro). Auch das „Bistecca alla griglia“, Rumpsteak, schmeckt uns, wurde aber ohne Nachfrage „medium“ gebraten und wir vermissen Kräuterbutter. Auch die Beilagen sind knapp bemessen, und dafür sind 19,90 Euro ein stolzer Preis. Immerhin, der Koch beherrscht sein Handwerk und die Produkte sind ordentlich. Ob sich die Filiale durchsetzen wird, bleibt zwar zu wünschen, aber auch fraglich.