Damals machte gleichzeitig im Keller der Club New York New York auf, der im vergangenen Sommer schloss. Jetzt eröffnete dort der Club Ocean 44, das Restaurant blieb. Zeit, nach dem Rechten zu schauen. Während der Fußball-WM durfte ein gewisser Lautstärkepegel befürchtet werden – aber zum Glück spielt Deutschland grad nicht. So ist das Glamour weder besonders laut, noch besonders voll. Erste Enttäuschung: Die japanische Abteilung der Küche ist auf Weiterbildung. Also gibt es nur italienische Spezialitäten nebst ein paar deutschen Gerichten. Wir testen per Antipasti-Teller erstmal vorsichtig an. Die Bedienung ist zwar unkonzentriert, aber nett. Die Vorspeisenmischung aus mariniertem Gemüse, Pilzen, einer scharfen Salsiccia und Schinken, der unter zu trockenem Parmesan lag, war nicht sensationell, aber in Ordnung. Nur die Brötchen aus Pizzateig hätten wir uns frischer gewünscht. Gespannt warten wir den Hauptgang ab. Zum Abräumen der leeren Teller scheint grad keine Zeit zu sein, aber die hohen Temperaturen können einem Kellner zu schaffen machen. Dann also die Hauptspeisen: Einmal gegrillter Lachs mit zitroniger Soße, Basmatireis und gemischtem Salat, sowie Scaloppina caprese, also Schnitzel natur mit Mozzarella und Tomate. Etwas verwirrend, dass es als Beilage neben Brokkoli und etwas zu weichen Rosmarinkartoffeln ausgerechnet winterlichen Rosenkohl gibt, aber die Richtung stimmt, die Portion auch, und das Fleisch ist zart. Meine Begleitung beklagt, dass der Lachs von einer Seite leider mehr als nur gut gebräunt ist, und das sind uns dann insgesamt doch zu viele Schnitzer. Wenn das Glamour so glamourös sein will wie der Club darunter, muss es noch ein, zwei Schippen drauflegen.