Trattoria Gian Bastiano
Voll bis auf den letzten Platz: Nur mit Dackelblick und zaghaftem Lächeln ergattern wir noch einen freien Tisch – und das an einem Freitagabend um halb zehn! Scheint sich herumgesprochen zu haben, dass hier jetzt Gianni Ferrulli die Strippen zieht. Eigentlich ist Ferrulli als führender Gastronom bekannt und betreibt das Edel-Risto Al Pappagallo. Das Gian Bastiano präsentiert sich allerdings ganz anders: Als schlichte Trattoria mit einfachen, soliden Gerichten. Hier gibt es die Klassiker wie Vitello Tonato, Spaghetti Cabonara, gefüllte Canneloni und Calzone, Pizza Margarita und Quatro Stazione, Schweinemedaillons und Gambas in Knoblauchöl. Die Karte ist etwas zu übersichtlich, die Auswahl nicht groß. Also teilen wir einen großen Antipasti-Teller und dann noch Spaghetti Puttanesca. Ganz ehrlich? Wir sind enttäuscht, ewig warten wir auf den Antipasti-Teller, der zuerst komplett vergessen und dann schnell lieblos zusammengestellt wird. Und zwar mit den üblichen Verdächtigen: Tomate-Mozzarella, eingelegte Paprika und Silberzwiebeln, matschige Aubergine. Von Raffinesse keine Spur. Besser sind dann die Spaghetti, die nach Original-Rezept (mit Sardellen, Kapern, schwarzen Oliven, Parmesan und scharfen Pepperoni) zubereitet sind und schön ausdifferenziert schmecken. Nur optisch hätte man sich auch da mehr Mühe geben können. Alles in allem kann sich die neue Trattoria schon sehen lassen, aber gerne noch eine Schippe drauflegen.