Das Rock am Ring. Der größte Festivalklopper zwischen Weissenhäuser Strand und München. Die offizielle Meldung „ausverkauft!“ kommt Jahr für Jahr früher. Dieses Jahr auch beim „muckeligen“ Zwillingsfestival Rock im Park in Nürnberg. Da gehen zwar nicht 85.000 Menschen hin, aber immerhin die Hälfte. Warum ist das so?

Nun, zum einen scheinen sich die Bands hier sehr wohl zu fühlen: Headliner wie die Toten Hosen oder Metallica spielen seit vielen Jahren am liebsten hier. Dann scheinen sich auch Trendscouts hier wohl zu fühlen: Für Künstler wie Cro, Awolnation oder Tom Klose (nur Rock im Park) waren andere Festivalbooker in diesem Jahr schlicht zu spät. TV-Stationen fühlen sich hier wohl: Bei keinem anderen Festival wird so viel für Daheimgebliebene, Materialsammler oder lange Rocknächte im Fernsehen gedreht. Promoter fühlen sich wohl: Linkin Park, Tenacious D, Maximo Park, Gossip, die Hives und viele andere reisten mit neuen Alben nach Mittel- und Süddeutschland. Nostalgiker mögen das Rock am Ring für Motörhead oder weil sie hier mal wieder The Offspring, Cypress Hill oder die Guano Apes sehen können, Beatliebhaber wegen FM Belfast, Moonbootica, Deichkind oder Skrillex, Metaller wegen Machine Head, Killswitch Engage, Anthrax oder Opeth, Punker, Brit-Indies, Hardcore-Fans, … hier wird wirklich jeder glücklich gemacht. Und bei 125.000 Deutschen und internationalen Ringrockern an drei Tagen kann man schonmal von „jeder“ reden.

Das Rock am Ring ist jedoch mehr: Es sind diese besonderen Momente, die nur Marek Lieberberg kreieren kann. Oder die die Bands für ihn kreieren:

>> Soundgarden, die für uns ihr erstes Deutschlandkonzert nach 15 Jahren spielen – eine Best-Of-Show

>> Linkin Park, die ein Headliner-Gig sondergleichen spielen

>> Marilyn Manson mit einem grandiosen Late-Night-Special

>> Refused mit ihrem ersten Festival-Gig nach der lange herbeigesehnten Reunion

>> Tenacious D mit Hollywood-Rocker Jack Black, einem Riesenpenis, einem Marsmenschen und drei Gitarren in der Nachmittagssonne

>> Billy Talent, die Linkin Park in nichts nachstehen

>> Metallica, die ihr Monsteralbum „Black“ komplett durchspielen. Plus gefühlte 50 Hits

>> Die Beginner mit ihrem ersten Gig nach dem Reunion-Konzert auf dem Berlin Festival

>> Die Toten Hosen, Deichkind, …

Letztendlich ist das Erfolgsrezept für ein gelungenes Festival nicht sonderlich geheim: perfekte Organisation, ein gutes Gespür für das Booking, ein paar großen Namen, keinen Stress beim Parken, Campen oder beim Einlass, sich immer bewegen, Entertainment und viel Arbeit. Das setzt aber kaum jemand in Europa so gut um wie die Macher von Rock am Ring und im Park. Und genau deswegen fühlen sich so viele Menschen hier wohl. Wir auch!

Jannes Vahl