Eine Stadt der High Society, erhellt vom Blitzlichtgewitter der Paparazzi – Bremen ist sie nicht. Die Schickeria schlürft Schampus und Austern im Süden, Politprominenz und Hollywoodstars bevorzugen das „B“ an der Spree, und sollte es kühle Nordlichter mal doch auf den Boulevard der Eitelkeiten ziehen, werden sie ruckzuck als Hamburger eingemeindet – siehe Revolverheld. Bremen dagegen ist ein Weltdorf, hübsch beschaulich – und stolz darauf. Die einzigen In-Promis, die die Stadt dauerhaft beherbergt, sind die Profis von Werder Bremen – die können eben nicht weglaufen. Sollten sie doch – siehe Miro Klose – sind sie halt keine Werder-Profis mehr. Im Nachtleben begegnet man den Spielern gerne mal im NFF, Stubu oder im Modernes, zuweilen auch gleich in fast kompletter Mannschaftsstärke. Torsten Frings zum Beispiel schüttelte sein Haar an der Bar bei der Freaky Friday, und Naldo tanzte bei Disco Disco verträumt zu Lionel Richies „All Night Long“. Schaut man über den Tellerrand ein wenig nach Westen, findet man das noch beschaulichere Delmenhorst inklusive „Sarah und Marc In Love“. Da es mit Marc Terenzis Hummer nur einen Katzensprung nach Bremen ist, sieht man ihn und Sarah Connor des Öfteren in der 2raumlounge Auf den Höfen; auch bei der Deka-Dance oder bei Operahouse im Theater am Goetheplatz beziehungsweise neuerdings im Musical-Theater wurde das Promipaar ebenso wie im Cino Am Wall schon gesichtet. Nationale und internationale Stars, die in Bremen Tourstopp machen, haben so ihre eigenen Vorlieben in der Hansestadt entwickelt: Lemmy von Motörhead rockt privat im Heartbreak Hotel, die Pet Shop Boys sollen die Rollos am Eck, die Disco Boys die kreative Küche in der Stromburg und Tube & Berger die „weltbeste Erdnusssoße“ im indonesischen Restaurant Surabaja lieben, während Boris Dlugosch es sich schon im Le Madame Hô und DJ Karotte im Leos gut gehen ließen. Und was hat Bremen sonst noch an Promi- und Geheimtipps zu bieten? Hier erfahren Sie’s …

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ELF UND FABSI
Ob mit den Mimmis oder einst mit ZK und Slime: Ohne dieses Duo wäre deutschsprachiger Punkrock undenkbar

Auf das Rum Bumpers und den Römer im Bermuda-Dreieck des Viertels können sich Elf und Fabsi einigen. Beim Essen tendiert Elf allderings mehr zu der deutschen Küche im Runken Eck, während es Fabsi zum Thailänder Buuntrik zieht. Geshoppt wird auf jeden Fall bei Go Bäng oder im Lonely Planet Boy, um den Plattenspieler mit neuem Vinyl zu versorgen.Wenn Fabsi nicht mit seinem ESV Blau Weiss selbst auf dem Rasen steht, gibt sich der Wahl-Bremer gern dem Drama um seinen Heimatverein Fortuna Düsseldorf hin. Auch den Exil-Hamburger Elf zieht es regelmäßig zum FC St. Pauli. Entspannung finden durchgerockte Musiker in der Oase oder wahlweise auf der heimischen Terrasse.

„Rum Bumpers“,Humboldtstr. 34, Steintor, Tel. 7947470,
„Römer“, Fehrfeld 31, Steintor, Tel. 79446598, www.roemer-bremen.de
„Runken Eck“, In der Runken 1, Ostertor, Tel. 706826,
„Buuntrik“, Bürgermeister-Smidt-Str. 31, Bahnhofsvorstadt, Tel. 18785,
„Oase“, Hans-Bredow-Str. 17, Osterholz, Tel. 42745714, www.oase-weserpark.de

DAVID JÜRGENS
Sänger von Paulsrekorder, Gewinner von „Live In Bremen“

„Hoch lebe die Ruhe“ – unter diesem Motto entspannt Paulsrekorder- Sänger David am liebsten im Bürgerpark. Auf die Frage, wo er Sport treibe, antwortete der Midtwenty: „Im berühmt-berüchtigten Bermuda-Dreieck zwischen null und sieben Uhr morgens“. So gehört das Rum Bumpers zu seinen ersten Adressen. Tanzschritte für die Live-Shows mit Paulsrekorder übt der selbsternannte „G-Promi“ am liebsten auf House-Partys im La Viva. Und wo geht er gern selbst auf Konzerte? Kein Breminale-Zelt sei vor ihm sicher. Klar, dort ist der Eintritt ja schließlich frei!

„La Viva“, Auf der Brake 7-21, Bahnhofsvorstadt, Tel. 1689090

Weiter geht`s auf der nächsten Seite mit Tipps von „Güngör Cerrah“ und „Guido Bolero“.

GÜNGÖR CERRAH
Geschäftsführer der Gastro-Perlen Le Madame Hô und Vivien Wu

Dieses Eigenlob sei ihm gegönnt: Auf die Frage nach seiner Lieblingsbar nennt Güngor Cerrah selbstbewusst das Vivien Wu: „Da macht Trinken Spaß!“ Zum Essen beehrt er gerne Das Kleine Lokal oder das Überfluss. Nicht allzu oft, denn der Gastronom ist selbst ein ausgesprochener Hobby- und Freizeitkoch: „Ich entspanne mich schon bei den Vorbereitungen, weil’s einfach Spaß macht. Für mich ist es die schönste Entspannung, am Sonntag Freunde zum Essen einzuladen.“ Feine Zutaten und Lebensmittel aus Italien kauft Güngör Cerrah im Atrium, Gemüse am Ziegenmarkt. Zum Modeshopping kann man ihn bei Classic oder Glam! antreffen.

„Vivien Wu“, Langenstr. 81, Mitte,
„Das Kleine Lokal“, Besselstr. 40, Steintor, Tel. 7949084,
„Überfluss“, Langenstr. 72, Mitte, Tel. 322860,
„Atrium Feinkost„, Vor dem Steintor 34, Steintor, Tel. 702323

GUIDO BOLERO
Entertainer, DJ und an Gitarre, Drums und Mikro bei den Cool Jerks

Was Cocktails angeht, steuert Guido Bolero das First Class Suicide auf den Höfen an, wo der Chef noch persönlich mixt. Ansonsten verschlägt es ihn unter der Woche „immer noch gerne zu Betty ins Heartbreak Hotel„. Sein Lieblingsrestaurant? Der „schnuckelige kleine Kubaner“ Casa Cubana in der Falkenstraße. Sonntags genießt Guido Bolero hier gerne das Buffet, mittwochs den „Gambas Day“. Abgesehen von Klamotten, mit denen er sich im Sommerschlussverkauf in der City eindeckt, hält der DJ beim Shoppen in erster Linie Ausschau nach frischem Vinyl: bei HotShot, Deejays & Zoff bei Go Bäng und Lonely Planet Boy. Zum Abrocken geht’s in die Tower-Bar, darüber hinaus sei die neue MS Treue an der Schlachte sehr hübsch eingerichtet, mit Top-Parkett zum Tanzen. Klar, hier legt Guido ja auch selber auf! Freizeitvergnügen bedeutet für ihn, im Bürgerpark oder entlang der kleinen Weser zu radeln – oder in Straßencafés zu sitzen und die vorübergehenden Leute zu beobachten: „très amusant“!

„1st Class Suicide“, Auf den Häfen 12-15, Ostertor, Tel. 78101
„Heartbreak Hotel“, Fehrfeld 29, Steintor, Tel. 7948875
„Casa Cubana“, Falkenstr. 60, Bahnhofsvorstadt, Tel. 1783138

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VERENA GÜNTNER
Vier Jahre lang arbeitete sie als Schauspielerin am Bremer Theater. Am 14.10. kommt sie als Paula Modersohn-Becker ins Fernsehen, pünktlich zur Eröffnung der großen Sonderausstellung „Paula in Paris“ in der Kunsthalle

Mittlerweile ist Verena Güntner zwar Ex- Bremerin, hat uns aber trotzdem ihre Ausgehgewohnheiten verraten. Zum Essen in die Cantina Publica, ins Bandonion, und für den Sonntagsbraten ins Médoc. Für den gepflegten Drink einsamer Favorit: die Capri-Bar. Am liebsten kauft sie in den Second-Hand- Läden am Sielwall und bei H&M ein. Und für den sportlichen Ausgleich steht alle zwei Tage Laufen auf dem Programm, einmal um den Werdersee. Zusätzlich verlangt so manches Stück den Schauspielern körperliche Hochleistungen ab, wie „Der nackte Wahnsinn“ im Schauspielhaus, in dem Verena und ihre Kollegen beinahe drei Stunden lang Treppen auf und ab rennen mussten. Da verlangt es natürlich schon nach Entspannung. Das Hamam im Badehaus und der eigene Balkon sind die Favoriten der Schauspielerin. Und wenn dann noch Zeit ist, geht Verena auf den Flohmarkt, ins Kino, im Sommer auf ein Bier an den Werdersee und im Winter ins Museum.

„Médoc“, Friesenstr. 103, Steintor, Tel. 73550
„Capri-Bar“, Fehrfeld 35, Steintor, Tel. 704957

KAY SCHNEIDER
Starfriseur, „Roman Kroupa by Kay Schneider“

Auch privat trifft man Kay Schneider dort, wo gehobene Ansprüche bedient werden: Gastronomisch überzeugt ihn zum Beispiel die feine Küche in Topaz und Hudson, seinen Zwirn findet er bei Evelyn im Kontorhaus am Markt oder bei Hermann Couture in der Pieperstraße. Für Lebensmittel schätzt Kay Schneider den Service der Flaschenpost, „weil die bis 24 Uhr für mich da sind“. Für ein ordentliches Workout firmiert die Fitnesscompany an erster Stelle, am besten entspannen kann sich der Frisör dagegen in der Oase im Weserpark – oder auf Bremens zahlreichen Grünflächen. An Bars schätzt er das Leos und das Friends
.
„Topaz“, Langenstr. 2-4, Kontorhaus am Markt,Mitte, Tel. 77625
„Hudson“, Konsul-Smidt-Str. 8d, Überseestadt, Tel. 4604646
„Leos“, Parkallee 1, Bahnhofsvorstadt, Tel. 217580
„Friends“, Rembertistr. 32, Bahnhofsvorstadt, Tel. 2581860

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ANDREAS WOLFINGER
Sänger und Gitarrist der Trashmonkeys

Einen trinken gehen? „Dann ins Eisen, Heartbreak Hotel oder bei uns in Findorff rund um den Torfhafen, direkt am Kanal – gerade im Sommer eine Wucht!“ Ebenfalls erste Wahl sind Eisen und Heartbreak Hotel, was Feiern und Tanzen angeht, und ab und zu findet Andreas Wolfinger auch mal den Weg in den Tower. Für gutes Essen hat der Trashmonkeys-Frontmann zwei Top-Adressen parat: das Runkeneck im Viertel und den Kleinen Ratskeller in der City. Entspanntes Freizeitvergnügen heißt „ganz traditionell entweder zu Fuß oder mit dem Radl raus in den Bürgerpark oder an die Weser beziehungsweise den Werdersee„.

„Eisen“, Sielwall 9, Steintor, Tel. 9887740
„Tower“, Herdentorsteinweg 7a, Bahnhofsvorstadt, Tel. 323334
„Kleiner Ratskeller“, Hinter dem Schütting 11,Mitte, Tel. 326168

JENS NEUMANN
Jens Neumann Entertainment

Wenn ihm der Geschmack nach Indisch steht, kehrt Jens Neumann ins Maharani ein – „und da bin ich dann doch schon ziemlich oft.“ Der Lieblingsmittagstisch steht dagegen bei einem Italiener, dem Da Vinci. Und nach Werder-Heimspielen gibt’s griechische Momente im Metaxa. Jenseits von Werder stehen Kinobesuche im Cinestar auf dem Kultur- und Freizeitprogramm, ebenso wie die jährliche „jazzahead“-Messe, aber auch kleinere Veranstaltungen wie zum Beispiel im Schlachthof. „Mein letztes Mal dort führte aber zu heftigen Schmerzen im unteren Bereich. Wir haben uns die, Penis Lesung‘ angetan …“, so Jens Neumann. Einen guten Drink nähme Neumann gern überall dort, „wo es eine lange und gemütliche Bar gibt, in der Cocktails zucooler Musik gereicht werden und wo ich mich in breiten und bequemen Sesseln hinsetzten könnte. Aber das habe ich ehrlich gesagt noch nicht in Bremen gefunden.“ So steuert er zwangsläufig die üblichen Verdächtigen an der Schlachte an. Tanzen geht Jens Neumann eher selten.Wenn es ihn dann doch hinaus ins Bremer Nachleben zieht, „dann immer zu den Deka-Dance-Partys von Tobi und Co.“.

„Maharani“, Findorffstr. 114, Findorff, Tel. 5662566
„Da Vinci“, Lüneburger Str. 23, Peterswerder, Tel. 4919002
„Metaxa“, Am Schwarzen Meer 29, Hulsberg, Tel. 4992622

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STEPHAN BODZIN
Musiker, Produzent, DJ, Labelowner

Oft auf Tour in der großen weiten Welt, doch wenn er im heimischen Hafen Bremen weilt, gönnt sich Stephan Bodzin gern ein Bier im Litfass. „Wenn’s ein Cocktail sein soll, dann im 1st Class Suicide, aber nur, wenn der Cheffe höchstpersönlich die Drinks kredenzt.“ Und wo tanzt der Produzent und DJ selbst ab? „In Bremen mag ich die Knarz-Quadrat-Partys und das Ting!“ Distinguiert zeigt sich Bodzin in Sachen Essen gehen: „Wenn man einmal in Lissabon Fisch gegessen hat, ist es schwierig, in der Umgebung etwas Vergleichbares zu finden. Lecker ist es definitiv im La Bottega oder im Le Madame Hô. Durchaus lasse ich mich aber auch auf eine Pizza am Eck ein.“ Ein letztes Highlight in Bremen? „Als Naturwissenschaftsfreak bin ich natürlich ein großer Fan vom Universum!“

„Litfass“, Ostertorsteinweg 22, Ostertor, Tel. 703292
„Ting!“, Rembertiring 1-3, Bahnhofsvorstadt, Tel. 7946873
„La Bottega“, Fedelhören 102, Ostertor, Tel. 321384
„Le Madame Hô“, Schlachte 41,Mitte, Tel. 1683870

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DIE HEISSESTEN PROMIUND FLIRT-SPOTS
Sehen, staunen und begeifern – hier trifft man die Schönen und Berühmten

RESTAURANTS

SUSHI FACTORY
An der hiesigen Kaiten-Bar ließen sich schon Oberarzt Farin Urlaub, die Jungs von Metallica sowie Jasmin Wagner (Ex-Blümchen) mit Stäbchen die Häppchen munden.
Knochenhauer Str. 11, Mitte, Tel. 1633774

AMBIENTE
Nahe dem Weserstadion und wohl auch deshalb eine der ersten Adressen für Werder-Spieler. Aber auch der gemeine gutsituierte Bremer schätzt den extravaganten Rundbau und natürlich auch das spätsommerliche Sonntagsbrunch auf der Terrasse.
Osterdeich 69a, Peterswerder, Tel. 4989508

THEATRO
Bremer Lokalprominenz, Kulturschaffende ebenso wie Politszene verkehren häufig in dem Risto im Theater am Goetheplatz. Stilvolle Eleganz herrscht im „Roten Bereich“, der Lounge des Theatros.
Am Goetheplatz 1-3, Ostertor, Tel. 326080

BARS UND CLUBS

LOFT
Es passiert nicht alle Tage und allerorts, dass Xavier Naidoo einem ein Geburtstagsständchen singt. Im Loft ist diese Ehre einem Werder- Spieler schon mal zuteil geworden, allerdings hinter verschlossenen Türen. Für jedermann zugänglich geht’s besonders bei den Gastrovaganza- Partys heiß her. Doch auch beim einfachen Barbetrieb ist der PRINZ-Awards-Gewinner ein guter Ort zum Ausspähen von Promenten oder einfach nur gut aussehenden mondänen Mitmenschen.
Bahnhofsplatz 5-7, Bahnhofsvorstadt, Tel. 14464

MODERNES
Nicht nur unnahbar auf der Bühne, sondern live, in Farbe und mitten im Publikum erlebt man hier so manche Showgröße. Comedystars wie Dieter Nuhr, Mario Barth oder Atze Schröder (ohne Perücke) mischten sich unter das abrockende Volk und genossen ihr Feierabendbier.
Neustadtswall 28, Neustadt, Tel. 5