Dank ihrer einzigartigen Qualitäten – dem betörenden Zusammenspiel von Licht, Wasser und Atmosphäre – avancierte Venedig im 19. Jahrhundert zu einem magischen »Laboratorium der Wahrnehmung«. Wie zahlreiche andere Künstler hielt sich auch Claude Monet in der Lagunenstadt auf und ließ sich während seines Aufenthalts im Herbst 1908 zu seinem berühmten Venedig-Zyklus inspirieren. Die venezianischen Gemälde markieren einen Wendepunkt im Werk des Künstlers auf seinem Weg zu einer zunehmend abstrakteren Bildsprache und veranschaulichen, dass Venedig einen wesentlichen, bis heute wenig beachteten Beitrag zum Emanzipationsprozess der Malerei an der Schwelle zur Moderne geleistet hat. Der mit zahlreichen großformatigen Farbabbildungen ausgestattete Prachtband widmet sich erstmals umfassend dem Bild der Lagunenstadt in der europäischen und amerikanischen Malerei des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Im Zentrum der kenntnisreichen Untersuchung steht der Venedig-Zyklus Monets, ergänzt um Meisterwerke von Vorläufern und Zeitgenossen, deren faszinierendes Spektrum von Canaletto über J. M. William Turner bis Paul Signac reicht.