Wer viel trainiert, hat meist einen definierten Oberkörper, aber nicht immer muskulöse Waden. Manche Waden bleiben dünn und verweigern den Muskelaufbau. In diesem Fall können die so genannten „Storchenbeine“ mit Implantaten auf stramme Waden getrimmt werden. Dabei werden die Silikonkissen über kleine Schnitte unterhalb der Kniekehle eingesetzt und direkt auf dem Wadenmuskel platziert. Die länglich geformten Implantate sind weich und nicht tastbar. Nach dem Eingriff muss der Patient mehrere Tage ruhen und Kompressionsstrümpfe tragen. Zwei Wochen lang gilt absolute Schonung, danach Sportverbot für bis zu sechs Wochen. Nicht selten kommt es zu Komplikationen: Das Gehen oder schwere Tragen kann Schmerzen bereiten, es können Infektionen oder gar Nervenschädigungen bei großem Druck der Implantate auftreten.

Wenn der Po zu klein, flach oder schlaff ist, formen ihn Implantate zum Knack-Po. Die rundlichen oder länglichen Implantate werden über einen etwa sieben Zentimeter langen Einschnitt in der Pofalte eingeführt und auf beiden Seiten unter die Gesäßmuskeln platziert. Nach der OP kann man sich einige Tage lang nur eingeschränkt bewegen und hat Schmerzen. Für zwei bis drei Wochen muss eine straffe Miederhose getragen werden. Nach der Abheilung fühlt sich das Sitzen natürlich an, weil die Implantate nicht auf dem Sitzbein liegen. Später sind keine Narben sichtbar, da diese in der Falte liegen. Allerdings besteht das Risiko von Wundheilungsstörungen im Bereich der Analfalte und Lähmungserscheinungen, wenn das Implantat auf den Nerv drückt.

Auch der Trizeps-Muskel kann mit einem Silikonimplantat vergrößert werden. Dabei wird ein vier Zentimeter langer Schnitt oberhalb des Ellenbogens gesetzt. Äußerst selten ist der künstliche Bizeps-Aufbau, weil dieser Muskel mit wenig Aufwand selbst trainiert werden kann und die Narbe vorn sichtbar ist. Scheint ein Sixpack trotz Schweißarbeit und Disziplin unerreichbar, kann es per OP in wenigen Stunden entstehen. Allerdings imitiert die Silikonvariante meist nur schlecht die natürlichen Bauchmuskeln. Manchmal ist sie wegen der noch vorhandenen Fettschicht sogar nicht zu erkennen.

Lesen Sie auf der nächsten Seite mehr über Brustvergrößerung bei Männern sowie Vor- und Nachteile von Implantaten.Die Vergrößerung der Männerbrust ist vergleichsweise unproblematisch und effektiv. Brustimplantate werden beim Mann eingesetzt, wenn die Haut nach starkem Gewichtsverlust erschlafft ist, die Brustmuskeln asymmetrisch oder naturgemäß schwach ausgebildet sind oder eine stark eingesunkene Brust, die so genannte Trichterbrust, vorliegt. Beim Brustaufbau werden die Implantate meist endoskopisch, das heißt durch einen fünf Zentimeter langen Schnitt in der Achselhöhle, eingebracht. Anders als bei der Frau werden die Implantate beim Mann immer unter die Brustmuskulatur gesetzt. Und sie sind nicht mit Silikon gefüllt, sondern bestehen aus Silikongummi, das sich fester anfühlt.

Wer darüber nachdenkt, sich Implantate einsetzen zu lassen, sollte sich die Entscheidung gut überlegen. Denn gerade diese Eingriffe bringen nicht immer das erhoffte Ergebnis. Durch Muskelbewegungen verrutschen die Implantate leicht. Außerdem können sie künstlich wirken. Und es kann zu erheblichen Nebenwirkungen kommen wie Nachblutungen, Nervenschädigungen, Infektionen und psychischen Problemen, weil manche Menschen mit ihrem veränderten Körper nicht klar kommen. Nicht selten müssen Implantate bei Komplikationen wieder entfernt werden. Die Narben bleiben in jedem Fall. Auch sollte man bedenken, dass sich der Körper im Alter verändert, ein starres Material nicht.
Kathrin Kunterding