Im Gegensatz zum chemischen Peeling ist die Mikrodermabrasion eine besonders milde und schmerzfreie Schälkur ohne chemische Wirkstoffe und sichtbare Hautschuppung. Sie ist ein mechanisches Peeling, bei dem die Hautoberfläche mit feinen Mikrokristallen ähnlich einem Sandstrahlverfahren sanft abgeschliffen wird. Dadurch wird die Neubildung der Zellen angeregt und die Mikrozirkulation der Zellen gesteigert. Pflegeprodukte können von der Haut besser aufgenommen werden. Von Sitzung zu Sitzung wird die Haut rosiger, gleichmäßiger und feinporiger.

Die Mikrodermabrasion kann mit Fruchtsäure kombiniert werden. Diese Methode eignet sich besonders für Menschen mit grobporiger, reifer Haut und bei Aknenarben. Im ersten Behandlungsschritt wird die Haut abgeschliffen, im zweiten mit Fruchtsäure behandelt. Innerhalb von vier bis sechs Behandlungen wird die Säure bis auf 70 Prozent gesteigert. Dadurch kann ein ähnlicher Effekt wie bei einem tiefen Peeling erreicht werden.

Anders als die Mikrodermabrasion ist die „normale“ Dermabrasion ein einschneidender operativer Eingriff, der für die Einebnung von Falten und Narben angewendet wird. Meist wird er in Vollnarkose oder lokaler Betäubung durchgeführt. Dabei werden die oberen Hautschichten mit rotierenden Diamantschleifern oder Stahlbürsten abgetragen. Die Haut ist danach gerötet und geschwollen, sie blutet und nässt. Sie muss mit einem dünnen Verband geschützt und mit Salben gepflegt werden. Nach sechs bis zehn Tagen entsteht eine neue, rosige und noch sehr empfindliche Haut.

A propos Foltermethoden: Auch das so genannte Medical Needling macht die Haut straff und jugendlich. Dafür rollt der Facharzt einen mit winzigen Nadeln versehenen sterilen Roller über die vorher betäubten Hautareale. Er verursacht tausende kleine Mikrowunden, auf die das Gewebe mit seinem natürlichen Selbstheilungsprozess reagiert und Kollagen bildet. Der Verjüngungseffekt ist erst nach einigen Wochen, aber dafür nach wiederholten Sitzungen mehrere Jahre lang sichtbar. Im Gegensatz zu anderen Methoden wie chemischen Peelings oder Laserbehandlungen zerstört das schonende Medical Needling nicht die oberste Hautschicht.
Kathrin Kunterding