NORDEND
Ø Kaltmiete 13,29 Euro pro Quadratmeter*
Wie der Prenzlauer Berg in Berlin oder Eimsbüttel in Hamburg ist auch das Frankfurter Nordend das unangefochtene In-Viertel der Stadt. Zum Stadtbild gehören liebevoll-lässig eingerichtete Cafés, in denen Hipster beim Latte Macchiato hinter ihren Laptops sitzen. Es gibt originelle Läden und hübsche breite Alleen, über die junge Mütter ihre Kinderwägen schieben – aber eben auch all die Probleme, von denen fast jeder Szene-Stadtteil heimgesucht wird. Größte Sorge ist die Gentrifizierung: Weil die Mieten in den vielen luxussanierten Wohnungen steigen, können sich sozial schwache Familien das Leben im Nordend nicht mehr leisten.

BOCKENHEIM
Ø Kaltmiete 12,59 Euro pro Quadratmeter*
Die Goethe-Uni ist vor einiger Zeit ins Westend gezogen. Auf dem alten Bockenheimer Campus baut die ABG nun 70 Eigentums- und 130 (teils sozial geförderte) Mietwohnungen. Das Fehlen der Studenten hat das Stadtviertel aber gut verkraftet, denn seien wir ehrlich: Ein Ausgehviertel mit coolen Bars und Clubs war Bockenheim auch früher nicht. Auf der beliebten Leipziger Straße mit ihren Obst- und Gemüseläden, Dönerbuden und netten Cafés ging es immer schon eher beschaulich zu. Toll für alle, die sich Luxus leisten können: Das Diplomatenviertel mit seinen prachtvollen Villen ist eine der besten Lagen der Stadt.

BORNHEIM
Ø Kaltmiete 12,66 Euro pro Quadratmeter*
Die Bornheimer lieben ihre Berger Straße mit den vielen angesagten Shops, Cafés, Bars und Kneipen. Dabei vergessen sie oft, dass ihr Viertel genau genommen erst ab dem Uhrtürmchen beginnt. Auch der gerne vereinnahmte Günthersburgpark gehört eigentlich zum östlichen Nordend. Die obere Berger Straße mit den Apfelweinkneipen Zur Sonne und Solzer sowie Frankfurts größtem Sportverein, dem TG Bornheim, sind aber typisch für das Viertel. Bevor der Blick vom Bornheimer Hang auf die triste A66 die Idylle jäh beendet, wirkt der Stadtteil stellenweise wie ein gemütliches Dorf mit ganzeigenem Charme. Die Mieten sind für Frankfurter Verhältnisse moderat.

SACHSENHAUSEN
Ø Kaltmiete 13,70 Euro pro Quadratmeter**
Das prollige Kneipenviertel, das ehrwürdige Museumsufer und die hippe Brückenstraße mit ihren Jungdesignershops sind Welten für sich – und liegen alle in Frankfurts größtem (und einwohnerstärksten) Stadtteil. Die heruntergekommenen Fachwerkhäuschen in Alt-Sachsenhausen werden seit einigen Jahren mit Geldern der Stadt saniert. Die große Hoffnung: Alt- Sachsenhausen soll sein Schmuddelimage verlieren und als Wohnviertel interessant werden. Übrigens: Die Süd-Sachsenhäuser sind im Durchschnitt 45 Jahre alt – und damit älter als in allen anderen Stadtteilen.

WESTEND
Ø Kaltmiete 14,45 Euro pro Quadratmeter*
Wer es zu etwas gebracht hat, der zieht ins Westend, Heimat der Schönen und Reichen. Das gilt nicht nur für Promis wie Sven Väth, der hier wohnt. Mit den vielen Grünflächen (etwa Grüneburgpark und Palmengarten) und ruhigen Straßen ist das Westend das ideale Rückzugsgebiet vor dem Innenstadttrubel – und daher auch bei Familien beliebt. Besonders schön wohnt man in den vielen Gründerzeitvillen, die unbeschadet den Krieg überstanden haben. Studenten vom neuen Campus Westend können sich die saftigsten Mieten der Stadt kaum leisten – und weichen daher auf andere Viertel aus.

Markus Wölfelschneider