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Die Top 4 queer artists für deine Playlist

Der independent Musikvertrieb recordJet möchte sowohl FLINTA* Artists als auch queere Persönlichkeiten in den Vordergrund rücken und hat eine Liste der Top 4 Queer Artists to watch in 2023 erstellt.

1. LILA SOVIA

Facettenreicher Rap, HipHop und Spoken Word gefällig? All das vereint LILA SOVIA mit empowernden, melodischen Lyrics und kraftvoll geschliffenen Beats, während harte politische Ansagen gegen Täterschutz, Transfeindlichkeit und patriarchale Gewalt die Hookline schmücken. Doch LILA SOVIA überzeugt als non-binary Lyriker*in und Autor*in auch live, mit Spoken Word- und Acapella-Rap-Parts. Nach noch nicht mal einem Jahr im Musikbusiness schlägt das queerfeministische Allround-Paket aus Hamburg auf den Festivalbühnen Deutschlands bereits hohe Wellen.

In Deutschland werden leider immer noch die gleichen weißen und cis-männlichen Artists auf Festivals und Club-Touren gebucht. Ich finde das mittlerweile auch einfach musikalisch ernüchternd, wenn man bedenkt, dass die meisten Musikformen, wie Rap, Soul, Pop und Disko aber auch Dancehall, Reggae, etc., von schwarzen Menschen, People of Color und trans bzw. queeren Menschen geprägt und geformt wurden. Dennoch sind es vor allem in Deutschland weiße upperclass cis-Männer, die mit diesen Genres das meiste Geld verdienen, während queer-feministischen Artists und Artists of Color nicht mal eine Repräsentanz auf den landesweiten Musikauszeichnungen zugestanden wird.

LILA SOVIA

2. BUSH.IDA

So klingt queerfeministischer Sexpositiv-Rap: Bush-ida. Schon mit 10 Jahren hat Ida-Maria Sommerfeldt aka Bush.ida kapiert, dass das, was im Rap passiert, irgendwie anders ist. Anders im Sinne von… Wütend? Politisch? Ventil? Empowerend? Letzteres zuletzt. Bush.ida ist ihr Befreiungsschlag aus dem Patriarchat. Bush.ida ist das Konglomerat aus Banger-Rap, Sprachakrobatik und radikaler Softness.

„Deutschrap und Hip Hop generell waren für mich ein sicherer Hafen, in denen Emotionen wie Wut und Aggression Raum bekommen haben. Leider war die Szene und damit auch die Texte, mit denen ich aufgewachsen bin, sehr (toxisch) maskulin. Das hat früh auf ungute Weise mein Selbstbild geprägt. Ich will das Vorbild sein, das mein vierzehnjähriges Ich gebraucht hätte: Selbstbewusst den Raum nehmend, aggressiv mit Augenzwinkern und Wut auf die Strukturen in tighte Flows packen. Nach oben treten statt nach unten, das ist meine Vision, um die Grundpfeiler des Patriarchats zu zerschlagen.“

BUSH.IDA

3. ALICE DEE

Kraftvoll, roh und poetisch feuert Alice Dee Rap-Salven in 140 BPM Geschwindigkeit raus. Ob Freestyle oder Lyrics, Grime oder Trap, wütend und spritiuell wird hier nicht mit leeren Worthülsen geschossen, sondern etwas Neues gewagt. Irgendwo zwischen Politik und Rave wird Alice Dee’s Musik zum Soundtrack für schwitzende Körper und hungrige Geister, die sich im Neonlicht treffen, um zu treibenden Bässen aus der Reihe zu tanzen und mit glänzenden Augen den Anfang einer neuen Welt zu feiern.

„Ich versuche meine Erfahrungen durch Musik zu verarbeiten, zu teilen und mehr Sichtbarkeit zu schaffen. Als nicht binäre trans Person musst du dir deinen Platz überall erkämpfen, egal ob in der Branche oder im Alltag. Ich bin dankbar, dass ich ein Tool wie Rap habe, um etwas verändern zu können und mit Menschen eine Verbindung herstellen zu können.“

ALICE DEE

4. JON DARC

Berlin based Art Pop. Jons Musik und Performance bewegen sich irgendwo zwischen David Bowie, Peaches, Björk und Sophie. Düstere Sound-Ästhetik mit freien Songstrukturen reiben sich mit zerbrechlichen bis emotionalen Vocals, wie der queere Körper in der heteronormativen Matrix. Jons Themen reichen von lyrischen Selbstexplorationen, sexy Tunes und Dada bis zu gesellschaftspolitischen und -kritischen Fragestellungen.

„Meine Musik ist für mich ein Medium zur Übermittlung meiner politischen/moralischen und persönlichen Einstellung; zum Teil hat sie aber natürlich auch Tagebuchcharakter. Meine Vision ist die Kreation einer Utopie, in der sich Menschen vorurteilsfrei mit offenen Herzen begegnen können.”

JON DARC

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