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Hingehört – Plattenkritik: Bloc Party und Bosse
Zwei absolute Indie-Lieblinge melden sich zurück. Wir haben Bloc Partys „Hymns” und Bosses „Engtanz” schon auf unsere Ohren losgelassen.
Inhaltsverzeichnis
Hingehört I:
Hymnen für Feingeister: Bloc Party – „Hymns”

© Rachael Wright
Hymnen haben Bloc Party bereits erschaffen. Hymnen für eine leise Generation, die leidenschaftlich liebt, dabei stets leidet und versucht, ihren Weltschmerz in der großstädtischen Indie-Disco aus Herz und Kopf zu tanzen. Ohne großen Bombast. Wenn die Briten ihrem neuen Album den Titel „Hymns“ verpassen, sollte man also sämtliche divengeschwängerten, nationalhymnischen Assoziationen über Bord werfen.

Irgendwie fehlt bei alledem aber die letzte Konsequenz. Dank Bloc Partys Feinsinnigkeit ist „Hymns“ zwar definitiv eine gute Platte, dem Vergleich mit den eigenen vergangenen Glanzpunkten hält das neue Album allerdings nicht ganz stand. Vielleicht auch, weil der Titel zu hohe Erwartungen weckt.
Marinus Seeleitner
Infos: Release: 29. Januar 2016
Hingehört II:
Gesellschaftstanz mit Aki: Bosse – „Engtanz”

© Benedikt Schnermann
Axel Bosse hat 2013 mit seinem Album „Kraniche“ die Messlatte ordentlich hochgelegt. Jetzt kommt mit „Engtanz“ sein neuestes Werk in die Plattenläden. Und wer jetzt dabei an den typischen Schmusetanz denkt, ist falsch gewickelt.

„Wir nehmen uns mit“ beschreibt die Leichtigkeit des Neuanfangs im Gegensatz zum Wahnsinn des fortlaufenden Lebens. Aber auch hier flieht Bosse ab und an und sucht immer noch auf der „Insel“ nach seiner Liebe. Der wohl traurigste Song ist „Ahoi Ade“ und jeder Mittdreißiger wird hier mitfühlen und den Jugendjahren nachtrauern. Bosse ist nun erwachsen und wir sind es mit ihm geworden.
„Engtanz“ ist wieder ein unglaublich gefühlvolles Album. Die Texte sind nah am Leben, die Musik ist sowohl träumerisch, als auch tanzbar. Anschalten und Reinhören!
Jana Koopmann
Infos: Release: 12. Februar 2016