NATIONALSTRASSE – Kinostart: 11.06.2020

Nach dem Roman von Jaroslav Rudis

Er ist ein Kind der Vorstadt und die Faust sitzt ihm locker. Seine Klappe ist gigantisch und sein Spitzname ist nicht ironisch gemeint: Vandam. Wie Jean-Claude van Damme. Vandam hat seine Neubau-Siedlung nie verlassen und darauf ist er stolz. Sein Leben scheint ein bisschen aus der Zeit gefallen – doch globale Entwicklungen halten sich nicht an Stadtgrenzen. Immobilien-Haie haben es auf seine Lieblingskneipe abgesehen. Auf sein Revier, seine Heimat, sein Zuhause. Jetzt soll die Kneipe abgerissen und das Grundstück neu bebaut werden. Aber das ist noch nicht alles: Die Kneipe gehört der Frau, die er liebt. Irgendwie. Heimlich. Lucka heißt sie. Lucka und die Kneipe sind wie ein Licht im Dunkeln – auch wenn er das so nie sagen würde. Aber ein Krieger ist ein Krieger und kämpft für das, was ihm heilig ist. Also zieht Vandam breitbeinig in die Schlacht. Er bedroht den neuen Besitzer des Grundstücks, pöbelt in dessen Firmenzentrale herum und bittet am Ende sogar seinen neureichen Bruder, mit dem er seit Jahren nicht mehr redet, um Geld. Vandam wirft alles in den Ring und sieht nicht, dass er einen Kampf führt, der schon längst entschieden ist. Nach der beeindruckenden Romanvorlage von Jaroslav Rudiš inszeniert Štěpán Altrichter eine furiose und in jeder Hinsicht schlagkräftige Selbstverteidigung, verzweifelt, radikal und energisch. Und wie nebenbei gelingt ihm mit NATIONALSTRASSE das kluge Porträt einer systematisch in die Spaltung getriebenen Gesellschaft und eines Menschen, dessen Welt schon fast vollständig aus unserem Blick geraten ist.

DER REGISSEUR ŠTĚPÁN ALTRICHTER

Štěpán Altrichter wurde 1981 im tschechischen Brno/Brünn geboren und lebt heute in Berlin. Dort studierte er Philosophie und Psychologie an der Freien Universität und begann anschließend sein Regie-Studium an der renommierten Filmuniversität Potsdam-Babelsberg. Er realisierte unter anderem den Kurzfilm DID MICHAEL KNIGHT END COLD WAR?, der auf über 30 Festivals zu sehen war. Mit seinem Dokumentarfilm ALEYNA – LITTLE MISS NEUKÖLLN gewann er zahlreiche Preise, darunter den Berlin Award und den Geisendörfer Preis „Bester Deutscher Kinderfilm“.

Sein Langspielfilmdebüt SCHMITKE wurde unter anderem mit der Auszeichnung „Bestes Debüt“ beim FilmFestival Cottbus bedacht, gewann den FIPRESCI Preis der deutschen Filmkritik, den Filmkritikerpreis „Discovery of the year“ und wurde außerdem mit zwei Böhmischen Löwen ausgezeichnet. Sein zweiter Langfilm NATIONALSTRASSE feierte beim FilmFestival Cottbus seine Premiere und wurde zum Kinoerfolg in Tschechien.

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