Reisebericht: Mein Insel-Abenteuer auf den Malediven (Teil 1)

Mitte August reiste die Wellnesshotel-Testerin Andrea Labonte auf die Malediven und nahm vier verschiedene Resort-Inseln unter die Lupe. Dabei erlebte sie zahlreiche Abenteuer, die von Acro-Yoga über Flüge quer durch den Urwald bis hin zu lebensverändernden Wellness-Anwendungen reichten. Wir begleiten sie ein Stück auf ihrer abwechslungsreichen Reise durch den Inselstaat.

Acro Yoga
Sunset Acro-Yoga im Spa-Pavillon des Anantara Dhigu Maldives Resorts

Sternenregen, Palmenrascheln und tanzende Delfine

Anantara Dhigu Maldives Resort

An den türkisblauen Ufern des Anantara Dhigu Maldives Resort springen zu unserer Begrüßung nicht nur die Spinnerdelfine, sondern auch ich schwebe schon nach dem ersten Urlaubstag über den Dingen. Und zwar mental vor Glück, aber auch physisch. Denn der indische Yogi Brij entführt mich während einer 90-minütigen Yoga-Session in die Welt des Acro-Yogas. Und plötzlich finde ich mich mit Blick auf die untergehende Sonne und vorbeiziehende Mantarochen schwebend in der Luft wieder. Gehalten von Brijs Armen und Beinen erfahre ich ein herrliches Gefühl der Schwerelosigkeit, in das ich nach den vorherigen Asanas ganz mühelos gleite.

Spinnerdelfin im Meer
Spinnerdelfine begrüßen mich auf meiner Bootsfahrt von Malé ins Anantara Dhigu Maldives Resort

Korallengärten – Wunderwerke der Natur

Schwerelosigkeit erfahre ich aber auch beim Schnorcheln am Hausriff der resorteigenen Picknick-Insel Gulhifushi oder während einer Schnorchel-Exkursion zu einem an Farbpracht und Vitalität kaum zu übertreffenden Korallengarten unweit des Resorts. Gemeinsam mit glänzenden Fischschwärmen gleite ich schnorchelnd an der Oberfläche des Wassers und staune über mein Tête-à-tête mit Muränen, Triggerfischen, Mantarochen und Haien. Dabei habe ich beim Bestaunen dieses Wunderwerks der Natur immer im Hinterkopf, dass die Polypen der vor mir liegenden Korallen nur wenige Zentimeter in vielen Jahrzehnten wachsen und ich ihnen mit höchstem Respekt begegnen muss. Und nicht nur die Korallen, auch sämtliche Tiere unter Wasser sollten immer aus sicherer Entfernung beobachtet und niemals berührt werden.

Tropenfisch zwischen Korallen
Schillernde Farben und berauschende Formen bewundere ich während einer Schnorchel-Exkursion zu einem Korallengarten im Süd-Male-Atoll

Blau – soweit das Auge reicht

Die verschiedenen Wassersport-Aktivitäten auf der Insel und auch der Besuch im Overwater-Spa bereichern meine persönliche Urlaubsbiografie außerdem. Dem Sonnenuntergang auf dem Kajak oder auf dem Stand-Up-Paddle entgegen rudern – unbezahlbar. Genau wie das 90-minütige Abhyanga Treatment, das mir die Balinesin Dwi im eindrucksvollen Überwasser-Spa angedeihen lässt. Dass mich das formvollendete Massagezeremoniell zu Tränen rührt, spricht für Dwis Können und ihr Feingefühl. In den Perseiden-Nächten beim Dinner am Strand fallen die Sternschnuppen in weiten Bögen in den Indischen Ozean oder auf das raschelnde Palmendach über meiner Hängematte. Und auch am Morgen bei aufgehender Sonne entdecke ich unzählige Inselschönheiten wie einen großen Graureiher, der auf einer Kokosnusspalme die ersten Sonnenstrahlen des Tages erhascht, zarte Spuren von Krebsen, die am Strand leise ihre Bahnen ziehen und die stille Anmut des Infinity Pools, der noch vollkommen unberührt in die Weite des Indischen Ozeans schwappt.

Info und Preise: Eine Übernachtung in der Sunrise Beach Villa ab 290 € pro Person.
Mehr Infos unter: https://www.anantara.com/de/dhigu-maldives

Blaues Meer
Im Anantara Dhigu Maldives Resort macht der Infinitypool seinem Namen alle Ehre

Dschungel-Flug, Rutschpartie und Baumhaus-Spaß

Soneva Fushi

Schnapp‘ Dir das Leben, denke ich mir und packe mir das lianengleiche Seil, das mir die Malediverin Rau entgegenstreckt. Ich befinde mich auf der ersten „Zip Line“ der Malediven und mein Flug führt mich in 12 m Höhe quer durch den Dschungel der Insel. Vorbei am dichten Blätterdach imposanter Banyan Trees, Brot- und Mandelbäume und exotischer Palmwedel immer Richtung Indischer Ozean und dem verführerischen Duft frisch gemahlenen Kaffees entgegen. Mein Frühstück wartet nämlich auf einer Himmelsterrasse im Dschungel am anderen Ende der Seilbahn auf mich. Ein Grund den Flug zu wagen und mich mitten hinein ins Leben zu stürzen. Dabei sichern mich die drei maledivischen Guides Rau, Ayush und Naajih und geben mir wichtige Informationen zu den insgesamt vier Seilbahnen, die sich durch das dichte Urwald-Dickicht mäandern. Die couragierte Rau stürzt sich als erstes ins Glück und beeindruckt uns mit Saltos und Kopfständen in der Luft. Nach wenigen Minuten folge ich ihr, doppelt und dreifach gesichert und schwinge durch den tropischen Urwald. Dabei handelt es sich bei der „Zip Line“ um ein absolutes Novum auf den Malediven. Die Bauarbeiten für das luftige Spektakel begannen im Mai 2021. Und schon am 9. September 2021 konnten sich die Soneva Fushi Gäste wie Tarzan und Jane von Liane zu Liane hangeln. Dabei komme ich mir vor wie eine sehr glückliche Jane. Dieser Flug durch den Urwald fühlt sich an wie pures Leben im Paradies.

Zipline durch den Busch
Auf Soneva Fushi geht es für mich quer durch den Busch und zwar auf der ersten Zip-Line der Malediven

Rendez-Vous mit fliegenden Hunden im Baumhaus-Restaurant

Es ist lange her, dass ich so viele erste Male in meinem Leben erfahren durfte wie hier auf Soneva Fushi: Das erste Mal mit einer Seilbahn durch den Urwald, das erste Mal mit einer High Speed Rutsche von der Wasser-Villa ins salzige Meer und das erste Dinner in einem Baumhaus. So thront das Baumhaus-Restaurant „Fresh in the Garden“ auf Stelzen über einem Bananenhain in der Mitte der Insel. Über eine Hängebrücke erreiche ich den Eingang des Restaurants und erblicke unzählige Relax-Lounges, die über mehrere Stockwerke des Baumhauses verteilt sind. Gekocht wird in einer offenen Küche im Zentrum des Baumhauses vor den Augen der Gäste. Dabei kommen nur ganz frische Zutaten, die aus dem Inselgarten stammen, auf den Tisch. Sogar das Turm-WC ist im Baumhaus-Restaurant ein Hingucker, verfügt es sogar über einen eigenen Balkon mit Blick auf den Ozean. Als ich hinaustrete, blicke ich direkt in die Augen eines fliegenden Hundes, der kopfüber in den Palmwipfeln hängt. Eine Toilettenspülung suche ich im Turm-WC übrigens vergebens, ein Schild fordert mich stattdessen auf, Kokosspäne als Spülung dieser Öko-Toilette zu verwenden. Befinde ich mich ja schließlich über einem „Organic Garden“, der sich über natürlichen Dünger freut. Nach dem Nachtisch geht es via Steg direkt zum himmlischen Observatorium. Hier erklärt mir die Dänin Lisa verschiedene Sternkonstellationen, allen voran das Sternbild des Skorpions und ich erhasche durch das Teleskop einen glasklaren Blick auf die Ringe des Saturns. Beeindruckend!

Baumhaus-Restaurant
Im Baumhaus-Restaurant auf Soneva Fushi leisten mir fliegende Hunde beim Schlemmen Gesellschaft

Auf Tuchfühlung mit einer Heilerin, einem Atemguru und einer ayurvedischen Ärztin

Beeindruckend ist auch das brandneue Soneva Soul Spa, das im Dezember 2021 eröffnete und mit lebensbereichernden Anwendungen lockt. So führte mich die zweistündige Session mit dem weltbekanntem Atemcoach Alan Delon zu einer Art spirituellem Erwachen. Während mir Vijay Goyal, die charismatische Heilerin aus Rajasthan, das erste Mal in meinem Leben Tarotkarten las. Die 60-minütige “Soneva Soul Experience” mit der ayurvedischen Ärztin Dr. Vidya Dinesh hatte es ebenfalls in sich. Genau wie der Rundgang durch das neue Dschungel-Spa. Auf meinem Streifzug durch den Spa lernte ich auch Dr. Fabio Paciucci kennen, eine Koryphäe auf dem Gebiet der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM).

Info und Preise: Eine Übernachtung in der Crusoe Villa ab 590 Euro pro Person.
Mehr Infos unter: https://soneva.com/resorts/soneva-fushi/

Tarotkarten Leserin
Zum ersten Mal in meinem Leben liest mir die Heilerin Vijay Goyal Tarotkarten

Nächste Woche geht es weiter mit Teil 2 und weiteren Erlebnisse im Paradies. Reist du mit uns mit?

Autorenprofil:

Andrea Labonte hat einen außergewöhnlichen Beruf, um den sie viele beneiden: Sie ist seit über 16 Jahren als Hoteltesterin für den Wellnesshotel Guide Wellness Heaven unterwegs. Über ihre Spa-Erlebnisse, außergewöhnliche Destinationen und die skurrilsten Begebenheiten aus ihrem Berufsalltag schreibt sie regelmäßig in ihrer Kolumne „Aus dem Leben einer Hoteltesterin“. Mit über 450 getesteten Wellnesshotels besitzt Andrea Labonte eine breite Vergleichsbasis und weiß, worauf es dem anspruchsvollen Reisenden ankommt. Ihr beruflicher Hintergrund: sie ist internationale Diplom-Betriebswirtin mit Doppeldiplom. Ihre Studien absolvierte sie an der Fachhochschule Mainz und an der Ecole Supérieure du Commerce Extérieur in Paris.

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