Drei Raben Lounge & Bar

Mit der Eleganz eines Models schreitet David Davis durch die langgezogene Lounge des Hotels Drei Raben von der Rezeption in Richtung „seiner Bar“. Seit vier Jahren leitet der Barchef allabendlich die Theke des Hotels, das von seiner Lounge und den Mottozimmern lebt. In tagelanger Arbeit haben David und seine Kollegen, die er nachdrücklich als Freunde bezeichnet, die gewöhnliche Geschmackseinteilung von Cocktails und Drinks in ihrer Karte aufgehoben und völlig neue Kategorien erschaffen.

Heiße Getränke sind fortan „abgebrüht“, die klassischen Cocktails als „unvermeidlich“ gekennzeichnet. „Das soll,“ so David „absolut keine Herabsetzung der Drinks oder ihrer Liebhaber sein, aber wir wollen die Leute reizen, auch mal etwas Neues zu probieren.“ Und das praktizieren er und seine beiden Kollegen aus der Früh- und Rezeptionsschicht mit Bravour. Ein Gast, der einen Gin Tonic bestellt und nicht sicher ist, welchen Gin er eigentlich mag, probiert also im Vorfeld drei Sorten Gin pur. Zum ersten Mal in seinem Leben. Doch das ist genau das, was die Bar im Drei Raben so besonders macht.

Jeder Mitarbeiter schätzt die Arbeit des anderen und adaptiert, was gut beim Publikum ankommt. Hier sind Dinge möglich, die an der Bar in einem Club undenkbar wären. David hat in seiner Karriere als Barkeeper im Hotel Lucas, im Mach1, im Cosmo, im Starclub und in der Wax Lounge gearbeitet. Das waren teilweise nur kurze Intermezzi, doch im Drei Raben ist er nun bartechnisch vorerst dort angekommen, wo er immer hinwollte. „Ich bin wahrscheinlich der langsamste Barkeeper der Stadt,“ stellt David ohne Selbstkritik fest. „Auch wenn es hier rappelvoll ist, lassen wir uns für jeden Gast und seine Bestellung die Zeit, die es braucht, um eine perfekte Qualität präsentieren zu können.

Die Wartezeit verkürzen wir den Leuten mit ein wenig Ablenkung. Wir bieten ihnen frisch aufgeschnittenes Obst an, ein Glas Eiswasser mit Zitrone oder Knabbereien. Die obligatorischen Erdnüsse an jedem Tisch, in die jeder mit seinen Fingern reingreift, haben wir aber ausgespart, es soll,“ rundet er ab, „schließlich absolut appetitlich zugehen.“