Taverna Romana

Es war ein Zufallstreffer, weil an diesem Samstagabend in Nürnberg scheinbar kein Restaurant Lust auf Gäste hatte (geschl. Veranstaltung, etc.). Also vorbeigefahren, angehalten, rein! Die Terrasse liegt sorgsam abgeschottet zur Straße. Die ca. 1,70 m hohe Speisekarte wird von Hand gezeichnet und plakativ an den Tisch gestellt. Wäre aber gar nicht nötig, denn Patron Salvatore lächelt unser Baby an, dann uns, und befleißt sich umgehend mit der Empfehlung aller „frischen Tagestipps“. Also starten wir mit Pasta samt Scampi und Pesto auf dem Käsebett (10 Euro) und Antipasti (9 Euro). Bleiben wir bei den Nudeln – eine Empfehlung vom Chef -, die als kulinarische Legende durchgehen. Die Käsearomen bringen Nase und Gaumen auf Schnalzniveau. Die hausgemachten, herrlich mit frischem Pesto bestückten Nudeln sind ebenso auf den Punkt gegart wie die leicht glasigen, mit einem Hauch Knoblauch angebratenen Scampi. 5 Punkte! Dann geht es weiter mit Salvatores Empfehlungsmarathon: „Wir haben ganz frische Pfifferlinge!“ Spricht’s und serviert sie uns als Beilage zu der Kalbsleber (18,50 Euro) und den hausgemachten Tagliatelle (14,50 Euro). Meine Kalbsleber ist zwar angerichtet wie in den späten Neunzigern, mit Balsamico-Bremsspur und Peterle, aber mundet wie aus einem Sterne-Restaurant. Das schmeckt die Frische aus jedem Happen. Die Leber lagert an fein angerösteten Kartoffeln und dem obligatorischen Italo-Gemüse, doch Tomaten und Pfeffer gehen in der Sauce eine Liaison ein, die das Haus rockt. Auch die Geschmackskomposition der Tagliatelle punktet voll. Fest steht: Beim nächsten Nürnberg-Besuch kommen wir wieder!