Hohoffs 800°

An Amerikanern kann man gut zweifeln. Aber in einem kennen sich die Amis aus: Steaks. Bei Touren durch die USA überzeugte das auch Michael Hohoff. So reifte die Idee, nicht einfach nur ein Steakhaus zu eröffnen, sondern die ganze amerikanische Grillkultur geschmacksecht ins Revier zu holen.

Neben der weißen Deusener Dorfkirche steht es nun, sein „Hohoffs 800°“, und wirkt in dieser Umgebung schon ein wenig fremd. Das Holzhaus kopiert nicht nur frühe amerikanische Farmen, sondern ist auch noch ochsenblutrot gestrichen. Drinnen: dunkles Leder, viel und häufig fast unbehandeltes Holz, hier ein Stierschädel, dort ein offener Kamin. All das hat rustikal lässige Gemütlichkeit. Und hinter dem Glas, das Küche und Gastraum trennt, spuckt Hohoffs Geheimwaffe Flammen in den Raum: ein Hightech-Grill, der bei 800 Grad sekundenschnell Poren schließt.

Ein billiges Vergnügen ist das nicht, da Hohoff auch beim Fleisch auf Qualität setzt. Das fängt bei einem Sirloin Flap (US-Spezialität) vom Nebraska-Beef für 16 Euro an und hört beim Tenderloin (Filet) vom australischen Wagyu- Beef für 61 Euro noch nicht auf. Denn Beilagen und Gemüse schlagen zusätzlich mit je vier Euro zu Buche.

Es wird allerdings nicht nur sensationeller Genuss, sondern auch viel Gastlichkeit geboten. Erst trägt der Service Dips und kleine Brote auf, die richtig lecker schmecken, weil Hohoff sie in eigener Qualitätsbäckerei selbst herstellt. Dann legt der Chef noch ein paar Scheiben feine Landsalami dazu. Kurz bevor das Fleisch auf den Tisch kommt, wird dann „Hohoffs 800° Steaksauce“ frisch am Tisch zubereitet. Und die ist so lecker, dass du gleich ein paar Flaschen mit nach Hause nehmen willst.