Brauhaus Bottich

Liegt es am Reibekuchen, der donnerstags auf der Tageskarte steht? Bis auf zwei Tische ist das Bottroper „Brauhaus Bottich“ vollständig ausgebucht. Okay: Im ehemaligen, 1908 erbauten Straßenbahndepot ist noch Luft nach oben. Als erste Etage umrahmt eine Galerie das Lokal, und – mit Blick hinunter aufs Brauhaus-Ambiente – sind das eigentlich die schönsten Plätze. Aber diese langen Service-Wege werden nur gegangen, wenn der Bottich tatsächlich aus allen den Nähten platzt. Im Nachhinein wunderten wir uns allerdings schon ein wenig über den guten Besuch. Es werden zwei hauseigene Biere ausgeschenkt, eines herber als Pils, eines dunkel wie Alt. Dazu fährt die Küche deftig auf – zu Preisen auf Brauhaus-Niveau, allerdings in normalen Portionen. Die Bratwurstschnecken: recht trocken. Dem Sauerkraut würde krosser Speck deutlich mehr Würze geben. Und als Beilage hätte Kartoffelstampf zur blassen Malzbiersoße sicherlich besser gepasst als Bratkartoffeln. Ärgerlich: Acht kleine Pfifferlinge verteuerten das Schnitzel mit Brauhaus-Pommes gleich um vier Euro. Da passte es ins Bild, dass der Beilagensalat ohne Dressing auskommen musste. Auch richtig Deftiges könnte mit etwas mehr Liebe zum Detail zubereitet werden.