Fénix

Wir schauen durchs Fenster, und plötzlich haben wir eine Vision: Ein Segelboot macht am Kai fest und wirft ein Pärchen an Land, das wir später in der Eisdiele nebenan wiedertreffen. Sport und Müßiggang am und auf dem Wasser: Vielleicht könnte das im nächsten Sommer rund um den Dortmunder Phoenixsee so aussehen. Spärliches Grün, eingerüstete Fassaden und Baukräne bis zum Horizont lassen die städteplanerische Idee bisher allerdings erst im Ansatz erkennen. Doch immerhin: Bei unserem Besuch scheint die Sonne, und eine stattliche Anzahl Skater, Jogger und Flaneure geben dem See ein erstes charmantes Gesicht. Das „Fénix“ eröffnete als Pionier in diese Aufbruchstimmung hinein, versteckt sich aber ebenfalls noch hinter Gerüsten. Zwar läuft ein kleiner Biergartenbetrieb, aber am Bauzaun ist es wenig attraktiv. Also kehren wir trotz Sonne ein und sind von der französisch inspirierten Adresse überrascht. Groß. Schick. Lässig. Ein heißer Anwärter als künftige Top-Adresse am See. Das Mischkonzept aus Boulangerie, Café und Restaurant prägt den Raum: hier die Kuchentheke, dort Zeitungen und weiter hinten der Fine-Dining-Bereich, der bei unserem Besuch leider geschlossen war. Egal, denn die Bistro-Karte bedient uns gut. Wir probieren die Currywurst (4,50 Euro), die hier – serviert im Weckglas mit einem Berg Kartoffelstroh – zum hippen Trendsnack wird. Wie auch der unkomplizierte Wagyu Beef Burger (12,50 Euro) schmeckt sie zudem noch klasse. Geschmacklich macht auch das Wiener Schnitzel mit lauwarmem Kartoffelsalat dem Klassiker alle Ehre. Im Vergleich zum Original fällt es aber etwas zu klein aus. Und der Service? Dass uns vier verschiedene Damen mehr als zehnmal nach dem Rechten fragen, war uns fast ein wenig zu viel.

Map data © OpenStreetMap contributors, CC-BY-SA
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