Il Piccolo

Antoine de Saint-Exupérys „Kleiner Prinz“ ist unter den Gastronomen gelandet. Zumindest hängt er – mitten in einem gemütlichen Sammelsurium aus Antikem, Italienischem und Kunstkitsch – hier und dort an der Wand. Vorne präsentiert sich das „Il Piccolo Principe“ als schlichte Vinothek, in der es auch einfach nur ein Gläschen Wein sein darf. Hinter dem Vorhang: die feiner gehaltene Trattoria, die aber auch Pizzen in den Steinofen schiebt. Der Ziegenkäse mit Parmaschinken und Honig an Salatbouquet war schön komponiert, obwohl der Schinken an sich etwas zu trocken schmeckte. Die Dorade: exzellent – eine große Portion, außen kross, innen saftig und sehr gut filetiert. Als Schwachpunkt entpuppte sich das mit Brandy abgelöschte Filet Madagaskar in Pfifferling-Sahne-Soße: eine ungemein überschaubare Portion, und das Fleisch war leider totgebraten. Dafür arbeitete der Service exzellent und sehr aufmerksam.

Udo Ernst